Schavan wird für Merkel zum Problem
BERLIN. In Berlin kursieren bereits Namen möglicher Nachfolger im deutschen Bildungsministerium.
Wer wird Annette Schavan nachfolgen? Dass die deutsche Bildungsministerin – eine enge Vertraute von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) – nicht länger im Amt zu halten sein wird, steht für viele in Berlin fest. Am Dienstagabend hatte die Universität Düsseldorf, wie berichtet, bekannt gegeben, Schavan den Doktor-Titel zu entziehen. In ihrer Doktor-Arbeit seien „in bedeutendem Umfang nicht gekennzeichnete wörtliche Übernahmen fremder Texte zu finden“.
Schavan hat demnach also vor mehr als 30 Jahren fremde Gedanken als eigene ausgegeben. Die Entscheidung der Universität könne sie nicht akzeptieren, sagte die Bildungsministerin am Mittwoch während einer Auslandsreise in Südafrika. Sie wird dagegen klagen, sagte sie.
Ein solcher Weg wird Monate dauern. In der Zwischenzeit behält Schavan den Titel. Allerdings beurteilen Experten die Chance als gering, dass Schavan siegreich aus der Klage hervorgeht. Kanzlerin Merkel sprach ihr zwar am Mittwoch das Vertrauen aus, dennoch ist fraglich, ob eine Wissenschaftsministerin, die als „Abschreiberin“ abgestempelt ist, der CDU im Wahlkampf gut tut.
Als möglicher Nachfolger wird bereits David McAllister genannt, der vor zwei Wochen knapp die Landtagswahl in Niedersachsen verloren hat. McAllister wird von Merkel sehr geschätzt. Ein weiterer Name, der gefallen ist: Julia Klöckner, CDU-Landeschefin in Rheinland-Pfalz.
Vorwürfe seit einem Jahr
Vor knapp einem Jahr war im Internet die Anschuldigung, Schavan habe bei ihrer Doktor-Arbeit nicht sauber gearbeitet, belegt worden: Ein anonymer Blogger hat 56 von 350 Seiten markiert, auf denen nicht ausreichend Quellen genannt wurden. Die Universität Düsseldorf begann zu prüfen.
In den vergangenen Monaten wurde mehreren Politikern der Doktor-Titel entzogen, das berühmteste Beispiel ist der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Dieser hatte sogar noch im Parlament verkündet, nicht geschummelt, wenn auch Fehler gemacht zu haben – die politischen Herausforderungen und seine Aufgabe als junger Familienvater hätten „offenbar eine Überlastung“ dargestellt. Kurz vor dem Rücktritt Guttenbergs im März 2011 hatte Annette Schavan noch gesagt, sie schäme sich „nicht nur heimlich“.
Über ihre eigene Arbeit und die Anschuldigungen sagte sie im vergangenen Mai, sie habe „nach bestem Wissen und Gewissen“ gearbeitet.
Parallelen zu Johannes Hahns Dissertation
Zwischen den Doktorarbeiten der deutschen Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) und des ehemaligen österreichischen Wissenschaftsministers und aktuellen EU-Kommissars Johannes Hahn (VP) sehen der Plagiatsexperte Stefan Weber und der Gründer der „Initiative für Transparenz in der Wissenschaft“, Herbert Hrachovec, Parallelen. Die Arbeitsweise der beiden sei durchaus ähnlich gewesen – unterschiedlich sei dagegen der Umgang der Unis mit den Angelegenheiten. „Hätte die Uni Düsseldorf Hahn den Doktortitel aberkannt? Ja“, so Weber. In Österreich habe dagegen die Agentur für wissenschaftliche Integrität (OeAWI) 2011 nur festgestellt, dass es sich bei der Arbeit Hahns um kein Plagiat handle, weil heute nicht mehr zu verifizieren sei, ob die Arbeit damals den an der Uni Wien geltenden Standards entsprochen habe.
Im Einzelnen gebe es aber Unterschiede: „Johannes Hahn hat am Stück mehr abgeschrieben, Schavan aber mehr Einzelstellen und Autoren nicht genannt“, so Plagiatsexperte Weber.
Werner Faymann hat sich in seiner Jugendzeit redlich um eine höhere Bildung bemüht, war aber bedauerlicher Weise bereits in der Anfangsphase seines Jus-Studiums gescheitert. Für Faymann hat es neben der Parteikarriere lediglich zur Taxilenker-Lizenz gereicht. Trotzdem kommt es bisweilen vor, dass er von diversen Festrednern taxfrei mit akademischen Weihen bedacht wird. So zuletzt zur Eröffnung der Ski-Weltmeisterschaft in Schladming durch ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. Der erfolgreiche Unternehmer versah den auf der VIP-Tribüne weilenden Kanzler mit einem akademischen Titel und begrüßte ihn höflich als "Dr. Werner Faymann".
Wie schön wäre es doch für Faymann, wenn er um sieben Jahre seiner Biographie kein Geheimnis machen müsste und eine Berufsausbildung vorweisen könnte. Andererseits: Solange es Leute gibt, die glauben, er wäre in der Lage gewesen, ein Studium erfolgreich zu absolvieren, kann er ja auch weiterhin den Schein wahren und sich mit virtuellen Doktortiteln schmeicheln
Faymann hat wenigstens die Taxilenker-Lizenz, Schavan hat nicht einmal das.
der fehlende akademische Grad ist es aber sicher nicht.
Jemand der nicht einmal einen Namen richtig schreiben kann, sollte seinen parteipolitisch motivierten Hass bezähmen und sich nicht über diverse Titel aufregen.
Mein Nachbar, der Herr "nur Magister", wird auch des öfteren als Dr. angesprochen. Ihm erscheint es sinnlos sich dagegen zu wehren da es doch keine Beleidigung ist.
Wenigstens haben wir auch normale Menschen in der Regierung und nicht nur lauter "Gschdudierde", das entspricht eher dem Querschnitt der Bevölkerung..
..normaler Mensch?
Wie heißt es so schön:
"Wer seine Dissertation selbst schreibt ist entweder dumm oder mittellos."
und das wird ihr zur last gelegt?? hat sie in letzter zeit nicht gut gearbeitet?? ich möcht ned wissen wie vielen doktoranten der titel abgenommen werden müsste.... nur solang man nicht in der politik ist wird auch ned nachgschaut...
zeugnisse sagen nicht über das können einer person aus!!! nur kapiert das niemand.... es zeigt rein das interesse am stoff und am lernen... heißt weder ob wer gut ist oder nicht! gibt genug "fachidioten" gute noten aber nur in der theorie!
Macht das gleiche ein Politiker-wird er Minister...
ein grober mangel bestätigt wird passt doch bestens zur heiligen banken-angie, der retterin europas ... oder andersrum, der retterin der banken ... auch der transatlantischen!
Heute mal wieder TIEFROT