Polizei überwältigte den Geiselnehmer in Köln
KÖLN. Auf dem Kölner Hauptbahnhof ist gestern eine Geiselnahme nach mehreren Stunden von der Polizei beendet worden. Bei dem Zugriff wurde der Täter schwer verletzt und musste reanimiert werden.
Der bewaffnete Mann hatte am Mittag in einem Schnellrestaurant im Bahnhof zunächst einen Molotowcocktail gezündet, durch den ein 14-jähriges Mädchen verletzt wurde. Als durch den Brandsatz die Sprinkleranlage ausgelöst wurde, ergriff der Mann die Flucht und verschanzte sich in einer gegenüberliegenden Apotheke mit einer Frau als Geisel. Nach zwei Stunden stürmte ein Spezialeinsatzkommando die Apotheke, verletzte den Geiselnehmer durch Schüsse schwer und befreite die Geisel, die leichte Verletzungen erlitt.
Beim Betreten der Apotheke soll der Täter Passanten zufolge gerufen haben, dass er zur Terrorgruppe Daesh gehört. "Daesh" ist der arabische Name für die Terrormiliz Islamischer Staat. Beim Geiselnehmer dürfte es sich mit "hoher Wahrscheinlichkeit" um einen 55 Jahre alten Syrer handeln, dessen Pass am Tatort gefunden worden war.
Für etwa zwei Stunden wurde der gesamte Bahnhof geräumt, der Bahnverkehr um den Schienenknotenpunkt, den täglich 1300 Züge durchströmen, kam nahezu zum Erliegen.