Nord- und Südkorea legen Grundstein zur Verbindung der Verkehrswege
PJÖNGJANG/SEOUL. Nord- und Südkorea haben am Mittwoch in einer symbolischen Zeremonie die Wiederaufnahme von Straßen- und Eisenbahnverbindungen zwischen den beiden Ländern weiter vorangetrieben.
Rund zehn Delegierte beider Länder wohnten am Panmun-Bahnhof in der Grenzstadt Kaesong der Enthüllung eines Wegweiser-Schildes zu den jeweiligen Hauptstädten Seoul und Pjöngjang bei.
Ein Sprecher von Südkoreas Ministerium für Wiedervereinigung bekräftigte, dass es sich bei der Zeremonie nicht um den Beginn der Bauarbeiten, sondern lediglich um einen "Ausdruck der Verpflichtung" handle. Der tatsächliche Start der Baumaßnahmen würde vom "Fortschritt der Denuklearisierung im Norden und den Umständen hinsichtlich der Sanktionen abhängen", fügte der Ministeriumssprecher hinzu.
Die Wiederaufnahme des Zugverkehrs hatten Nordkoreas Machthaber Kim Jon-un und der südkoreanische Staatschef Moon Jae-in bei einem Treffen im September vereinbart. Die letzte regelmäßige Zugverbindung war im Koreakrieg (1950-1953) eingestellt worden. Für eine Mission zur Prüfung der Wiederaufnahme von Eisenbahnverbindungen hatte der UN-Sicherheitsrat eigens eine Ausnahme von den gegen Nordkorea verhängten Sanktionen gebilligt.
Die Erkundung des Schienensystems wurde im Dezember abgeschlossen. Südkorea hat für die Unternehmung 620.000 Dollar (544.000 Euro) zurückgelegt.
Nordkoreas stellvertretender Eisenbahnminister Kim Yun-hyok wiederholte vor der Zeremonie die Forderung Pjöngjangs an den Süden, sich von der Linie der USA zu lösen, die eine Aufhebung der Sanktionen bis zur vollständigen Denuklearisierung ausschließt. Wenn der Süden weiter auf "irgendjemandes Stimmung" achte und zögere, werde "die Wiedervereinigung nie gelingen".
US-Präsident Donald Trump und Kim Jong-un waren im Juni in Singapur zu einem historischen Gipfeltreffen zusammengekommen. Dabei willigte der nordkoreanische Machthaber in die "Denuklearisierung" seines Landes ein. Genauere Definitionen, ein Zeitplan oder Kontrollmaßnahmen für den Prozess wurden aber nicht genannt. Beide Seiten streiten seither über die Auslegung der Vereinbarungen.
Präsident Trump erklärte am Montag, er freue sich auf sein zweites Treffen mit Kim, welches laut Washington Anfang kommenden Jahres stattfinden könnte.
An der Zeremonie in Kaesong nahmen auch hochrangige Vertreter aus Russland, China und der Mongolei teil. Die drei Länder hoffen, dass die koreanische Halbinsel eines Tages über die transsibirische Eisenbahn durch China und die Mongolei mit Europa verbunden sein wird.