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Nach Militärschlag gegen Syrien ist für US-Präsident Trump "Mission erfüllt"

Von Thomas Spang aus Washington, 16. April 2018, 00:04 Uhr
Nach Militärschlag gegen Syrien ist für US-Präsident Trump "Mission erfüllt"
Raketen und Abwehrfeuer über Damaskus: Insgesamt 103 Marschflugkörper schickten die USA, Frankreich und Großbritannien Richtung Syrien. Bild: APA

Für Verteidigungsminister Mattis war die Strafaktion ein "einmaliger Schlag".

"Mission erfüllt" feierte Donald Trump den Ausgang der Strafaktion gegen das syrische Regime Bashar al-Assads nach dem mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen. Die "großartigen" Streitkräfte der USA, Frankreichs und Großbritanniens hätten einen Schlag "perfekt ausgeführt".

"Ich hätte nicht dazu geraten, diese Worte zu gebrauchen", sagt einer, der es wissen muss: George W. Bushs ehemalger Pressesprecher Ari Fleischer. Er erinnert sich gut daran, wie die Formel "Mission Accomplished" seinen Ex-Chef verfolgte. Stehen die Worte doch synonym für das Debakel des Irak-Kriegs, den Bush im Mai 2003 auf dem Flugzeugträger USS Abraham Lincoln für beendet erklärte.

Damals wie heute erledigten die US-Streitkräfte die gesetzten Aufgaben; jedoch in anderer Dimension. Im Irak stürzten sie mit einer Invasion Saddam Hussein. In Syrien legten sie das mutmaßlich an der Entwicklung von Chemiewaffen beteiligte Forschungszentrum von Barseh im Norden von Damaskus und zwei Munitionsdepots bei Homs in Schutt und Asche.

Nach Militärschlag gegen Syrien ist für US-Präsident Trump "Mission erfüllt"
Ein Bild der Zerstörung Bild: APA

Strategisches Durcheinander

Laut Angaben aus dem Pentagon ist "das Herz" des syrischen Chemiewaffen-Programms getroffen worden. Generalleutnant Frank McKenzie, der den Joint Chiefs angehört, fügte jedoch einschränkend hinzu, er würde nicht so weit gehen, zu behaupten, Assad könne "in Zukunft keine Chemiewaffen-Angriffe mehr durchführen".

Analysten sehen noch eine Parallele zu Bushs verfrühtem Jubel: einen fehlenden Plan für das, was nach dem Erfüllen des Militärauftrages passieren soll. Die Verlautbarungen zu dem Militärschlag bestätigten das strategische Durcheinander der US-Regierung.

Video: Die strategische Ausgangslage in Syrien habe sich durch den Militärschlag in keiner Weise verändert, der Westen habe keine kohärente Strategie in Bezug auf Syrien, sagt Karim El-Gawhary (ORF).

Der Präsident stellte in seiner kurzen Ansprache an die Nation "eine nachhaltige Antwort" in Aussicht, "bis das syrische Regime aufhört, chemische Substanzen einzusetzen". Daran knüpfte UN-Botschafterin Nikki Haley bei der Dringlichkeitssitzung des Weltsicherheitsrates an. "Wenn das syrische Regime noch einmal Giftgas benutzt, haben die USA durchgeladen und entsichert."

Russland war informiert

Ganz anders waren die Signale, die aus dem Pentagon kamen. "Für jetzt ist das ein einmaliger Schlag", erklärte Verteidigungsminister Jim Mattis, der schon vorher deutlich gemacht hatte, die USA hätten kein Interesse, "in den Bürgerkrieg hineingezogen zu werden". Um das Risiko einer Eskalation zu minimieren, informierten die Alliierten Russland auf mehreren Kanälen über die bevorstehenden Angriffe.

Richard Haas, ehemaliger politischer Direktor des US-Außenministeriums, hat Bedenken. "Niemand weiß, ob dieser Angriff wirklich einen abschreckenden Effekt hat." Er erinnert daran, dass die Abschreckung der Strafaktion vor einem Jahr nicht einmal drei Monate anhielt.

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2  Kommentare
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Erich4614 (105 Kommentare)
am 17.04.2018 19:55

GUTER GERADER WEG / SCHLECHTER KRUMMER WEG

In der Nacht zum 08.04.2018 hat gemäß einer Behauptung der „Weißhelme“ ein Hubschrauber eine Fassbombe mit Chemikalien über Duma abgeworfen und wurden mindestens 150 Menschen getötet und mehr als 1.000 verletzt.

Der gute, gerade Weg zu Recht und Gerechtigkeit wäre gewesen: Obduktion der 150 Giftgastoten; baldmöglichste Entsendung von Giftgasexperten der OPCW; im Falle von bis zu zu 150 Giftgastoten ein militärisch wirkungsvoller Angriff auf die bewiesene Giftgasproduktion.

Gegangen wurde ein schlechter, krummer, nicht zu Recht und Gerechtigkeit führender Weg: Zuerst ein militärisch unbedeutender Angriff auf eine angebliche Giftgasproduktion; dann stark verspätete Versuche zum Fact-finding.

Logische Schlussfolgerung: Der Angriff auf Syrien wurde vor dem Fact-finding gemacht, weil die angeblich 150 Giftgastoten nur eine Inszenierung der „Weißhelme“ waren und daher nicht obduziert werden konnten.

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krokofant (810 Kommentare)
am 16.04.2018 08:23

Jeder Konflikt, mit dem wir es derzeit zu tun haben, geht auf instrumentalisierte LÜGEN mit einem Ursprung in London zurück.
Was in London, Paris und Washington ausgeheckt wird, das hat Vorfahrt.
Wer das anders sieht ist der Feind.

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