Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

May schlägt zweijährige Übergangsphase nach Brexit vor

23. September 2017, 00:04 Uhr
May schlägt in Florenz eine zweijährige Übergangsphase nach dem Brexit vor
Signalisierte bei ihrer Rede in Florenz Zahlungsbereitschaft: Premierministerin Theresa May Bild: Reuters

FLORENZ/LONDON. London stehe zu EU-Budgetpflichten – Zahlen nannte die Premierministerin aber nicht.

Der Ort war sorgfältig ausgewählt. Im italienischen Florenz, dem "historischen Herz" Europas, wollte die britische Premierministerin Theresa May ihre Grundsatzrede zum Brexit halten, denn es lag ihr daran, den "europäischen Freunden" zu demonstrieren, dass Großbritannien "zwar die EU, aber nicht Europa" verlasse. Somit war das primäre Publikum ihrer Adresse die europäischen Entscheidungsträger.

Es läge "in unser aller Interesse", mahnte May ihre Amtskollegen, dass die Brexit-Verhandlungen ein Erfolg würden. Mehr noch: "Wir teilen ein tiefes Gespür für die Verantwortung, dass dieser Wechsel vernünftig erfolgt, nicht nur für die Menschen heute, aber auch für die nächste Generation."

May will Blockade auflösen

May weiß: Es liegt in der Hand der EU-Regierungschefs, zuzulassen, ob die Brexit-Gespräche in Phase zwei eintreten können, wo man nicht mehr über die Trennungsmodalitäten, sondern über die Gestaltung der künftigen Beziehung redet. Bisher sind die im Juni begonnenen Verhandlungen nicht vom Fleck gekommen, weil sich Großbritannien nicht bewegt.

May will die Blockade auflösen, indem sie Zugeständnisse macht. Ihr wichtigstes Signal betrifft die Finanzen. May sagte, dass Großbritannien nach erfolgtem Brexit im März 2019 eine zweijährige Übergangsphase anstrebt. Während dieser Zeit wolle man weiterhin Zugang zum Binnenmarkt haben und sei bereit, dafür Zahlungen in den EU-Haushalt zu leisten.

May nannte keine konkreten Zahlen, aber führte aus, dass nach dem Brexit und während des jetzt gültigen Finanzrahmens, der bis 2020 läuft, kein EU-Land finanziell schlechter gestellt wäre. Das würde bedeuten, dass die britischen Leistungen von insgesamt 20 Milliarden weitergehen.

Darüber hinaus signalisierte sie eine weiterreichende Zahlungsbereitschaft: "Großbritannien wird den Verpflichtungen nachkommen, die wir während der Mitgliedschaft eingegangen sind." Damit sind wohl EU-Forderungen gemeint wie Pensionsansprüche von EU-Beamten, langfristige Finanzzusagen und Kreditgarantien.

EuGH-Urteile in Betracht ziehen

May bewegte sich auch in einem anderen Punkt. Bisher war es eine rote Linie für sie gewesen, dass die Jurisdiktion des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) in Großbritannien mit dem Brexit aufhört. Die EU dagegen besteht darauf, dass die im Königreich lebenden EU-Bürger einen Rekurs zum EuGH haben müssen. Eine Lösung aus britischer Sicht wäre, dass man im Abschlussvertrag die Rechte von EU-Bürgern garantieren könne, womit britische Gerichte direkt an diese Vereinbarung gebunden wären. "Ich will, dass britische Gerichte die EuGH-Urteile mit in Betracht ziehen, um eine konsistente Interpretation sicher zu stellen."

Was die irische Grenzfrage anging, hatte May aber nicht viel zu bieten. Sie wiederholte, was Brexit-Minister David Davis gefordert hatte: Man wolle keinesfalls eine harte Grenze, keine "physische Infrastruktur", so May, sondern eine Beibehaltung der gemeinsamen Reisezone. (wittmann)

mehr aus Außenpolitik

Biden kündigt neues Paket mit Militärhilfe für die Ukraine an

Ist Trump immun gegen Strafverfolgung?

Sunak bei Scholz: Antrittsbesuch nach 18 Monaten

Spionage für China? AfD-Mitarbeiter in Haft

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
penunce (9.674 Kommentare)
am 23.09.2017 05:52

Der Ausstieg aus der EU wird wohl prolongiert werden, was den Interessen der Briten und auch der EU entspricht.

Vor allem wollen die Briten den Zuzug von Fremdlingen in ihr Land so schnell wie möglich beenden, außerdem wollen die Briten auch statt 100 Millionen Euro nur etwa 20 Millionen an die EU bezahlen, der fehlende Betrag wird wohl von den Mitgliedsstaaten der EU zu bezahlen sein, was abzusehen war. Das Gezerre um diese Summen wird also weitergehen.

Das kommt noch dazu:
Die Rating-Agentur Moody's hat Großbritannien die Top-Bonität AAA entzogen - und das Land auf AA1 gesenkt.

lädt ...
melden
antworten
penunce (9.674 Kommentare)
am 23.09.2017 05:55

und dann noch;

Der Dalai Lama hat im Teatro Massimo im sizilianischen Palermo die Hilfsbereitschaft Siziliens gegenüber den Flüchtlingen gelobt. Außerdem sagte er, die Flüchtlinge sollten auf lange Sicht gesehen zurückkehren und am Wiederaufbau ihrer Heimatländer mitwirken.
Der Dalai Lama sagte: "Ich glaube, letztendlich sollten die Leute mehr Verantwortung für ihre Heimatländer übernehmen und dort beim Wiederaufbau mithelfen."

Quelle EuroNews

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen