„Management muss besser werden“
Das Scheitern des schwarz-gelben Kandidaten Christian Wulff in den ersten beiden Durchgängen der deutschen Bundespräsidentenwahl brachte Spannungen zwischen Union und FDP. Die Koalition verfügt über 644 Wahlleute in der Bundesversammlung, Wulff erhielt wesentlich ...
Das Scheitern des schwarz-gelben Kandidaten Christian Wulff in den ersten beiden Durchgängen der deutschen Bundespräsidentenwahl brachte Spannungen zwischen Union und FDP. Die Koalition verfügt über 644 Wahlleute in der Bundesversammlung, Wulff erhielt wesentlich weniger Stimmen.
Etliche Liberale betonten sofort, dass die FDP nicht verantwortlich sei. CSU-Chef Horst Seehofer warnte vor Schuldzuweisungen. „Ein Neustart für die Bundesregierung ist das nicht“, sagte der hessische FDP-Landesvorsitzende Jörg-Uwe Hahn. FDP-Chef Guido Westerwelle wehrte jede Verantwortung für das Scheitern ab. „Gegenseitige Verdächtigungen bringen nichts“, mahnte der bayerische Gesundheitsminister und CSU-Politiker Markus Söder. „Ich empfehle uns sehr, uns nicht beunruhigen zu lassen“, sagte FDP-Generalsekretär Christian Lindner. Dennoch war man sich weitgehend einig, dass der Verlauf ein klarer Dämpfer für die Bundesregierung sei. „Einige haben das Gefühl, dass etwas in der Koalition nicht stimmt“, sagte der FDP-Fraktionsvize Jürgen Koppelin. „Das Management muss besser werden.“
Auch der Vorsitzende des Innenausschusses, Wolfgang Bosbach, kritisierte den Zustand der Regierung. „Wir müssen wieder zeigen, wie groß der Korpsgeist in Berlin ist.“
Der CSU-Politiker Wolfgang Zöller vermutet, dass vor allem schwarz-gelbe Politiker aus dem Osten für den rot-grünen Kandidaten Joachim Gauck gestimmt hätten, der aus Mecklenburg-Vorpommern stammt.