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Macron und Merkel: Gemeinsames Erinnern an den Krieg

Von nachrichten.at/apa, 10. November 2018, 20:09 Uhr
Bild 1 von 10
Bildergalerie Warum diese Bilder in die Geschichtsbücher eingehen könnten
Bild: REUTERS

COMPIEGNE. Es ist ein geschichtsträchtiger Ort, an den Emmanuel Macron Angela Merkel am Samstag eingeladen hat: Auf einer Waldlichtung bei Compiegne nordöstlich von Paris legte der Staatschef mit der Kanzlerin den Grundstein für eine neue deutsch-französische Erinnerungskultur - hundert Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs 1918.

Merkel ist die erste deutsche Kanzlerin, die diesen hochsymbolischen Ort besucht. Er war tabu, seit Adolf Hitler ihn zur Demütigung der Franzosen nutzte.

Im Wald von Compiegne unterzeichneten die Deutschen zum Ende des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren in einem Eisenbahnwaggon den Waffenstillstand und damit ihre Kapitulation. Hitler rächte sich im Juni 1940 nach dem deutschen Einmarsch in Frankreich für die "Schmach", indem er denselben Waggon wieder aus dem Museum holen und in den Wald schaffen ließ. Historische Bilder zeigen den Diktator bestens gelaunt auf der Lichtung, er persönlich diktierte den Franzosen im Waggon die Friedensbedingungen.

Ort der "abschließenden Versöhnung"

Macron verwandelte den "Ort der Revanche" jetzt gemeinsam mit der Kanzlerin in einen Ort der "abschließenden Versöhnung" zwischen Deutschland und Frankreich, wie einer seiner Mitarbeiter es formuliert. Um Fallstricke beim Besuch Merkels zu vermeiden, hat das französische Protokoll die Zeremonie betont nüchtern gehalten: Merkel und Macron gedenken der geschätzten zehn Millionen Toten des Ersten Weltkriegs schweigend.

Dennoch ist dieses Gedenken bewegend: Als Merkel und Macron auf der Lichtung eintreffen und die deutsche und französische Hymne erklingen, reißt der Himmel auf, das Laub erstrahlt plötzlich in Herbstgold.
Beide Politiker weihen eine Plakette ein, auf der in Deutsch und Französisch zu lesen ist: "Anlässlich des 100. Jahrestags des Waffenstillstands vom 11. November 1918 haben der Präsident der französischen Republik, Emmanuel Macron, und die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, Angela Merkel, hier die Bedeutung der deutsch-französischen Aussöhnung im Dienste Europas und des Friedens bekräftigt."

Kontrast zur bisherigen Erinnerungskultur

Es ist ein Kontrast zur bisherigen französischen Erinnerungskultur, denn die 1922 angelegte und in den 30er-Jahren erweiterte Gedenkstätte von Compiegne strotzt vor Siegesbewusstsein. Im Zentrum der Waldlichtung liegt der monumentale "heilige Stein", der verkündet: "Hier unterlag am 11. November 1918 der kriminelle Hochmut des deutschen Reichs, besiegt von den freien Völkern, die zu unterjochen es beansprucht hatte." Am Fuße dieses Steins ist die neue Gedenkplakette angebracht.

Die französische Präsidentschaft hofft, Aussöhnungsgeschichte schreiben zu können: Merkel und Macron träten "in die Fußstapfen von Helmut Kohl und Francois Mitterrand", heißt es aus dem Elysee-Palast. Die Bilder der beiden Politiker, die sich auf einem Soldatenfriedhof in Verdun im September 1984 an den Händen hielten, gingen um die Welt.

Ein Bild für die Geschichtsbücher

Vom Samstag bleibt besonders ein Bild in Erinnerung: Merkel und Macron im Nachbau des historischen Eisenbahnwaggons - das Original wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die Vertreter Deutschlands und Frankreichs nehmen diesmal nebeneinander Platz, um sich in das Goldene Buch einzutragen - und stehen sich nicht konfrontativ gegenüber, wie 1918 und 1940.

Macron sitzt zu Merkels Linken. Beide sind sich zugewandt und blättern gemeinsam durch das Goldene Buch. Schließlich ergreift Macron Merkels Hand und drückt sie fest. Dieses Foto könnte in die Geschichtsbücher eingehen.

Zum Abschluss machen Merkel und Macron einen Rundgang bei den eingeladenen Gästen - Schülern, Armeeangehörigen und Diplomaten. Unter den Gästen ist auch die 100 Jahre alte Paulette Maunier aus Compiegne, mit der sich die Kanzlerin und der Präsident fotografieren lassen. Sie hat einen Herzenswunsch an die beiden Politiker: "Nie wieder Krieg!"

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19  Kommentare
19  Kommentare
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926493 (3.101 Kommentare)
am 11.11.2018 16:23

Merkel und Macron gedenken den vergangenen und Rechte denken an den nächsten Krieg.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 11.11.2018 13:33

Waffenhändler unter sich.

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926493 (3.101 Kommentare)
am 11.11.2018 16:23

Du hast die neoliberale Ökonomie nicht begriffen.

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mabach (2.548 Kommentare)
am 11.11.2018 08:14

Macron und Merkel: Gemeinsames Erinnern an den Krieg!
Den sie ja beide erlebt haben.

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jeep42001 (1.456 Kommentare)
am 11.11.2018 13:22

Ja es gibt nicht mehr viele die den zweiten Weltkrieg und die Naziverbrechen miterlebt haben.
Aber nicht nur die verstorbenen sind von einer Schuld befreit , sondern auch nicht die nachkommenden Generationen, wenn sie diesen schrecklichen Verbrechen keine Absage erteilen, und so weiterhin verherrlichen..

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 11.11.2018 02:54

Der Migrationspakt ist (wieder) Krieg.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 11.11.2018 02:55

in deinem Hirn muss es gewaltig zugehen

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Strachelos (7.167 Kommentare)
am 11.11.2018 05:25

der hat Hohlraumsausen und ist austherapiert.

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926493 (3.101 Kommentare)
am 11.11.2018 16:24

Wer den nicht unterschreibt, ist für Krieg. So stimmt es.

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( Kommentare)
am 10.11.2018 22:39

...schön, die ewigen wahlverlierer trösten und umarmen sich !!! zwinkern

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 11.11.2018 02:55

sagt wer? Der Abschaum der Gesellschaft.

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CarlCarlson (1.919 Kommentare)
am 11.11.2018 16:17

Beide haben Wahlen gewonnen. Merkel in Serie, macron aus dem Stand.

Etwas das sie hc, Le pen, wilders, Gauland, etc. voraus haben.

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Biene1 (9.482 Kommentare)
am 10.11.2018 22:06

Typisch, Waffen über Saudi Arabien an den radikal islamistische Gruppierungen liefern und sich dann als vorbildliche Gedenkstättenbesucher und Mahner aufspielen - die beiden sind wirklich nur noch zum Kotzen!

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 11.11.2018 00:16

Waffen an Griechenland und Türkei um horrende Beträge, die die beiden Länder nicht bezahlen können, dafür muss dann die EU einspringen. Das ist genauso wenig genügend durchleuchtet wie der EU-Beitritt Griechenlands.

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mabach (2.548 Kommentare)
am 11.11.2018 09:09

Waffen an Griechenland liefern und dann eine Griechenlandrettung starten, daß das Geld wieder an Deutschland zurückfleßt. Somit bezahlt Europa für Deutschland, damit diese wieder ach so gut wirtschaftlich da steht.

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926493 (3.101 Kommentare)
am 11.11.2018 16:26

Auch du hast neoliberale angeblich freie Marktwirtschaft nicht begriffen.
Zeig nicht mit dem Finger auf Deutschland, Österreich ist moralisch um nichts besser. Neoliberalismus kennt keine Moral.

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 10.11.2018 21:54

Scheinheilige Bagage. Wieder daheim kümmern sich Beide um die Probleme der nationalen Rüstungsindustrie.

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Analphabet (15.374 Kommentare)
am 11.11.2018 02:19

Kritisch denkende Bürger sind überzeugt, daß die Beiden mit Ihrer Politik Europa zerstören.

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926493 (3.101 Kommentare)
am 11.11.2018 16:28

Nein, beide wissen, dass Europas Zerfall in kleine Nationalstaaten alle international an Bedeutung verlieren würden. Europa hat derzeit nur geeint eine Chance. Die FPÖ ist offen europafeindlich.

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