Legaler Marihuana-Verkauf startete mit Warteschlangen

03.Jänner 2018

Vor den lizenzierten Läden bildeten sich am Neujahrstag teilweise lange Schlangen, berichteten Medien. Manche Menschen hatten bereits die ganze Nacht vor den Geschäften gewartet. Während in Städten wie San Diego oder Santa Ana bereits das erste legale Gras über den Ladentisch ging, war in Los Angeles noch unklar, welche Läden die Lizenz zum Marihuana-Verkauf erhalten würden.

Kalifornien hatte zum Jahreswechsel den Verkauf von Cannabis auch ohne medizinische Begründung erlaubt. Auch Menschen aus anderen US-Staaten dürfen in Kalifornien Marihuana erwerben. Sie habe bereits Kunden aus Iowa, Kansas und Kanada gehabt, sagte eine Besitzerin einer lizenzierten Ausgabestelle in San Diego.

Rund 100 Lizenzen erteilt

Bisher wurden in Kalifornien rund 100 Lizenzen an Läden zum Marihuana-Verkauf erteilt. In manchen Großstädten gingen Gras-Raucher jedoch am ersten Tag leer aus: In Los Angeles und San Francisco waren die Lizenzen nicht rechtzeitig herausgegeben worden. Wann dort der Verkauf starten wird, war zunächst unklar.

In San Diego verteilten Verkäufer indes T-Shirts, auf denen ein Astronaut auf dem Mond und der Spruch "Ein großer Sprung für die Menschheit" zu sehen war. Viele Konsumenten kündigten unterdessen an, ihr Gras weiterhin auf dem Schwarzmarkt kaufen zu wollen, da es dort günstiger zu haben sei.

Beobachter erwarten, dass der Markt allein in Kalifornien bis 2020 auf jährlich sieben Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro) anwachsen dürfte. Der bevölkerungsreichste Staat der USA ist Teil einer wachsenden Reihe von US-Staaten, in denen Cannabis auch ohne medizinische Begründung erworben werden kann. Die US-Regierung dagegen klassifiziert Marihuana weiterhin als Betäubungsmittel wie Heroin oder LSD.

Finanzielle Nachteile

Für medizinische Nutzer, die Cannabis bisher schon auf Rezept erwerben konnten, drohen durch die Legalisierung für alle jedoch finanzielle Nachteile. Mit dem neuen Cannabis-Gesetz in Kalifornien fallen auch Steuern an. Diese dürften die Droge um etwa ein Drittel verteuern.