Klimagipfel: Asiens Schwergewichte und Saudis erzwangen Verlängerung"
PARIS. Der Weltklimavertrag soll deshalb erst heute in Paris präsentiert werden.
Eigentlich sollte gestern Abend in Paris ein Weltklimavertrag präsentiert werden. Doch die offenen Streitpunkte waren zu groß. Jetzt soll es heute ein Ergebnis geben. Der Entscheidung, die Konferenz zu verlängern, gingen zähe Verhandlungen in der Nacht auf gestern voraus.
Am Donnerstagabend hatte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius bei der Konferenz in Le Bourget bei Paris den vorerst letzten Entwurf vorgelegt. Der neue Text enthielt neben dem Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, auch den besonders von den kleinen Inselstaaten geforderten Grenzwert von 1,5 Grad Erderwärmung – allerdings nur als ein zusätzliches Ziel, um Risiken und Klimaschäden deutlich zu verringern.
Mit Blick auf die eingereichten nationalen Pläne zur Verringerung der Emissionen heißt es, diese sollten ab 2023 alle fünf Jahre überprüft werden. Allerdings soll es laut einer ergänzenden Entschließung bereits 2019 eine informelle Neubewertung geben. Emissionen sollen weltweit so schnell wie möglich sinken mit dem Ziel einer CO2-Neutralität in der zweiten Jahrhunderthälfte. Gefordert werden auch zusätzliche Anstrengungen beim Klimaschutz in der Zeit bis zu dem für 2020 geplanten Inkrafttreten des neuen Abkommens.
Klimaschutz: 91 Milliarden Euro
Zu Forderungen von Entwicklungsländern nach Schadenersatz bei durch den Klimawandel verursachten Schäden heißt es, es sollten Verfahren zum Umgang mit dieser Frage entwickelt werden. Dazu sind im Text allerdings noch mehrere Varianten vorgesehen. Bekräftigt wird das Versprechen der Industriestaaten, ärmeren Ländern ab 2020 jährlich mindestens hundert Milliarden Dollar (91 Milliarden Euro) für Klimaschutz und die Bewältigung von Klimafolgen zur Verfügung zu stellen.
In die Gespräche haben sich gestern auch wieder Staats- und Regierungschefs eingeschaltet. US-Präsident Barack Obama telefonierte deswegen mit Chinas Staatschef Xi Jinping. China verlangt nach wie vor eine klarere Abgrenzung der Pflichten von Industrieländern im Verhältnis zu Entwicklungsländern sowie den Verzicht auf die fünfjährige Überprüfung nationaler Emissionsziele.
Aber nicht nur China – auch Indien stellte sich in diesen Punkten quer. Zudem wandten sich Saudi-Arabien und weitere Ölstaaten gegen das Ziel, im Abkommen eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad zu nennen. Angeblich stand auch Russland diesem Punkt ablehnend gegenüber.
Man sollte seine Erwartungen nicht allzu hoch hängen - will man hinterher nicht allzu sehr enttäuscht sein!
Als Jude denk ich aber "Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist!"
Warum erwarte ich trotzdem nicht viel?
Ganz einfach weil die Konferenzteilnehmer sich seit es Klimakonferenzen gibt nicht auf allgemein anerkannte Definitionen geeinigt haben.
Ein Beispiel: Qatar gehört mit einem Prokopfeinkommen von 1oo.ooo $ zu den reichsten Ländern der Welt, rechnet sich selbst - und wird von den großen Wirtschaftsnationen aber zu den Entwicklungsländer gezählt - wird also von den 91 Mrd. $ natürlich Entschädigung bekommen.