Hacker griffen offenbar auch US-Republikaner an
WASHINGTON. Dass russische Cyberangriffe im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 eine Rolle gespielt haben, scheint für viele klar. Im November finden nun die Midterms statt, und wieder mischt sich Russland offenbar ein.
Ziel der Angriffe sind diesmal allerdings nicht die Demokraten, sondern konservative Thinktanks. Allerdings solche, die mit Donald Trump gebrochen hätten, sowie Seiten des US-Senats, berichten die "New York Times".
Sechs Websites sollen die Täter nachgebaut haben: Drei sahen aus, als ob sie zum Internetauftritt des Senats gehörten, eine wirkte wie die Seite des konservativen Hudson-Instituts und eine wie die des International Republican Institute.
Die sechste sah aus wie eine Microsoft-eigene Website. Es ist nicht klar, ob die Seiten dafür gedacht waren, über gefälschte Login-Formulare Zugangsdaten von Besuchern abzufangen, oder ob die Seiten Malware enthielten, die sich selbsttätig auf den Computern der Besucher installieren sollten.
Versuch, die Demokratie zu stören
Microsoft ließ sich gerichtlich bestätigen, dass die Seiten Markenrechte des Unternehmens verletzten. Auf dieser Grundlage konnte Microsoft die Domains auf seine eigenen Server transferieren und dann abschalten. Es ist eine Taktik, die Microsofts Digital Crime Unit seit 2016 immer wieder einsetzt, um Phishing- und Malware-Websites vom Netz zu nehmen.
Brad Smith, der Chefjustiziar von Microsoft, sprach von einem Versuch, "die Demokratie zu stören". Er habe "keinen Zweifel", dass Russland dahinterstecke.