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Giftanschlag: EU verdächtigt Russland und ruft Botschafter in Moskau zurück

Von nachrichten.at/apa, 23. März 2018, 07:55 Uhr
Die britische Premierministerin Theresa May in Brüssel Bild: Afp

BRÜSSEL. Im Konflikt um den Giftanschlag auf einen russischen Ex-Spion in Großbritannien ruft die EU ihren Botschafter in Moskau für Konsultationen zurück. Der EU-Gipfel in Brüssel sieht die Schuld für den Anschlag mit aller Wahrscheinlichkeit bei Russland.

Der Streit um den Giftanschlag von Salisbury wächst sich zu einem Konflikt zwischen der EU und Russland aus. Die Staats- und Regierungschefs der Union stellten sich bei ihrem Gipfel in Brüssel klar an die Seite Großbritanniens und schlugen eine härtere Gangart gegen Russland ein.

Dessen Verantwortung erklärten sie für "höchst wahrscheinlich". Die EUberief ihren Botschafter aus Moskau zurück. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stellte weitere Schritte in Aussicht.

Es sei "höchst wahrscheinlich, dass die Russische Föderation verantwortlich ist", heißt es in einer am Donnerstagabend von allen 28 EU-Staaten verabschiedeten Erklärung. Für den Anschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal gebe es "keine andere plausible Erklärung". Den Briten sicherten die Staats- und Regierungschefs "uneingeschränkte Solidarität" zu.

Die Staats- und Regierungschefs signalisierten ihre Bereitschaft, den Konflikt, der bisher vor allem zwischen Russland und Großbritannien ausgetragen wurde, auf die europäische Ebene zu heben. Kanzlerin Merkel sagte zum Abschluss der Gipfelberatungen, dass es womöglich nicht bei der bloßen Verurteilung Moskaus bleiben werde. Die EU-Staaten seien bereit, "gegebenenfalls auch durch weitere Maßnahmen einheitlich zu reagieren".

Video: EU holt Botschafter aus Moskau zurück

Mit der Rückberufung des EU-Botschafters zu Konsultationen wollten die EU-Staats- und Regierungschefs nach Angaben aus EU-Kreisen ein Zeichen der Entschlossenheit setzen. Demnach erwägen "einige Mitgliedsstaaten" zudem, russische Diplomaten auszuweisen oder eigene Vertreter zurückzubeordern. Frankreich und Litauen zeigten sich in Brüssel offen für einen solchen Schritt.

Nachdem sich die EU-Chefs auf dem Gipfel in der Frage der russischen Verantwortung geeinigt hätten, drehe sich die Diskussion um die Frage, "wie man den Worten konkrete Taten folgen lassen könnte", sagte ein hochrangiger EU-Diplomat.

Die einmütige Erklärung der 28 EU-Staaten ist ein diplomatischer Erfolg Großbritanniens, das auf eine möglichst scharfe Verurteilung Russlands gepocht hatte. Der Gipfelerklärung ging ein langes Ringen voraus. Mit der direkten Nennung Russland als Hauptverdächtigen und der Ankündigung diplomatischer Maßnahmen gingen die Staats- und Regierungschefs weit über die gemeinsame Erklärung der EU-Außenminister vom Montag hinaus.

Die britische Premierministerin Theresa May begrüßte die Reaktion der EU. Diese habe demonstriert, "dass wir zusammenhalten, um unsere Werte gegen die russische Bedrohung hochzuhalten", sagte sie in der Nacht.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat Großbritannien vor dem EU-Gipfel Solidarität nach dem Giftanschlag in Salisbury versichert. "Wir verurteilen diese Giftgasattacke, und wir sind solidarisch mit Großbritannien", sagte Kurz am Donnerstag in Brüssel.

Merkel hob hervor, die EU-Staaten hätten sich "sehr einheitlich" in der Einschätzung gezeigt, dass "mit aller Wahrscheinlichkeit" Russland "in Verbindung mit diesem Giftanschlag steht". Dies sei nun "von allen Staaten so gesehen worden".

May hatte zum Auftakt der Beratungen in Brüssel eindringlich vor einer Bedrohung durch Russland gewarnt. Der Giftanschlag von Salisbury füge sich ein in eine Politik "russischer Aggression gegen Europa und seine Nachbarn", sagte May. "Es ist klar, dass die Bedrohung durch Russland keine Grenzen respektiert."

Vor Verabschiedung der Erklärung stimmte sich May bei einem Dreiertreffen mit Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ab. Sie erklärten danach zusammen, sie wollten "eine starke gemeinsame Botschaft" der EU an Moskau.

Der frühere russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März in Salisbury vergiftet worden. Sie liegen weiter im Koma. London zufolge wurden beide mit dem militärischen Nervengift Nowitschok vergiftet, das zu Zeiten der Sowjetunion entwickelt wurde.

Ein britisches Gericht gestattete am Donnerstag Chemiewaffenexperten der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW), Blutproben der Vergifteten zu untersuchen. OPCW-Spezialisten waren zu Wochenbeginn in Großbritannien eingetroffen. Die Auswertung der Proben soll bis zu drei Wochen dauern.

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19  Kommentare
19  Kommentare
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Biene1 (9.532 Kommentare)
am 24.03.2018 10:23

.. könnte auch eine Aktion des Mossad gewesen sein, der Krieg anzetteln möchte....

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Biene1 (9.532 Kommentare)
am 24.03.2018 01:56

Haben unsere EU Kapazunda wirklich keine anderen Sorgen????

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 23.03.2018 16:06

Da hat das "neutrale" Österreich es nötig, in diese NATO-Kriegshetze gegen die Russische Föderation miteinzustimmen!

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Maireder (2.427 Kommentare)
am 23.03.2018 15:58

Es ist doch offensichtlich, dass die Annäherung an Russland, einem amerikanischen Multimillionär mit seiner NWO und NGO's einen Plan versaut! Daher spielt man die Länder gegeneinander aus. May sollte etwas mehr nachdenken, ohne sich beeinflussen zu lassen. Hat sie schon vergessen, dass dieser Multi schon mal gegen das Britische Pfund gewettet hat und dies zu einem Kurssturz ihrer Währung geführt hat.

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( Kommentare)
am 23.03.2018 15:56

warum mischt sich die eu da hinein.geht nur Russland und die Engländer etwas an.die eu-heinis sollen lieber die zeitumstellung aufhalten,wie sie es vorhatten.

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senior44 (13 Kommentare)
am 23.03.2018 14:06

Der Ami hat es im Irak genau so gemacht. Zuerst Giftgasverdacht aussprechen, dann Krieg anzetteln. Und die Idioten in Brüssel wollen das nachmachen. Aber so schnell können die gar nicht schauen und Brüssel ist von der Landkarte verschwunden. Putin hat auch eine schmerzgrenze und die will der amerik. Kriegstreiber herausbekommen. Na: Pfiat di, Europa.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 23.03.2018 14:45

So ist es. Die EU-Verantwortliche sollen alleine und einzeln in den Krieg ziehen, wenn sie davon träumen.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 23.03.2018 12:52

Wie bescheuert ist diese EU-Partie?

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betgziege (827 Kommentare)
am 23.03.2018 11:44

Die EU ist doch ein Mafiaverein ,Frankreichs EX Präsident. Sarkozy nimt Geld von Gadafi anstat es zurückzuzahlen wird ein Krieg angezettelt ....

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.03.2018 11:54

Wie kommst du auf die Asso "EU" bei diesen Missbrauchertypen? Die EU selber ist das Opfer, na gut, ein Opfer.

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( Kommentare)
am 23.03.2018 15:53

meine ich ja die ganze zeit.mafia pur.darum kommt ein Staat gar nicht heraus.

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Alsdann (152 Kommentare)
am 23.03.2018 11:06

Vorverurteilen, Vorurteile schüren, und dann erst Untersuchungsergebnisse abwarten!!
Von wo kommt eigentlich die EU Verdrossenheit?
Ist das Rechtstattlichkeit in der wir eigentlich Vorbild sein sollten,wollen!

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Russenverstand (718 Kommentare)
am 23.03.2018 10:43

Die Tommys vertschüßen sich aus der Eu mittels Brexit ,damit Sie nicht mehr die Horrorsumen für eine Eu zahlen müßen,welche jetzt alle anderen blechen werden.Und dann steht der Eu Haufen ohne Beweise der Schuld GESCHLOSSEN hinter den Briten und Amis. Wie abgehalftert ist eigentlich die Eu .

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.03.2018 11:51

Das ist doch eine ganz andere Machtstruktur als du sie beschreibst. Und das weißt du auch.

Die NATO ist eine nähere Abbildung der Machtlinien als die EU. Und dein angehimmelter Putin ist auch verknüpft, der Trump wie seine Vorgänger Obama, Carter, die Bush's, der Erdogan und der Assad.

Die Frau Merkel hat Jahre dafür gebraucht, um sich in den 5-Zack-Stern-Logen ein wenig zu behaupten.

Dagegen sind die Wahlen der Bürger in die Exekutiven a Lercherlschas traurig

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.03.2018 10:12

> Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat Großbritannien vor dem
> EU-Gipfel Solidarität nach dem Giftanschlag in Salisbury
> versichert.


Hat er diesen Winkelzug vor ein paar Tagen mit dem Putin abgesprochen?

Ich bitte um Verständnis dafür, dass meine Sympathie für Kolonialmächte klein ist. Weltweit und in der EU.

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Biobauer (6.035 Kommentare)
am 23.03.2018 09:00

Irgendwie glaube ich den ganzen Humbug nicht, der Russische Geheimdienst ist Hochspezialisiert, wieso sollten die mitten in England so ein Spektakel aufführen, noch dazu mir einem alten Gift das zufällig nach Russland nachverfolgbar ist?
Wenn Der Russische Geheimdienst Handlungsbedarf gespürt hätte, wäre das eine Woche vor der Wahl mit Sicherheit ruhiger über die Bühne gegangen.

Ich glaube das es genauso wie in der Ukraine wo auch die Lobbyisten und Demonstranten von Amerika bezahlt wurden , es sich um eine CIA Aktion handelt um den Spaltkeil zwischen Europa und Russland noch tiefer zu treiben.

Teile und Herrsche ist ein Altes und jetzt Amerikanisches Prinzip.
Das sich die Geltungssüchtige und Erfolglose May vor diesen Karren spannen lässt ist schon klar, sie will der EU Schaden und sich bei den Amerikanern anbiedern.

Schockiert bin ich darüber das sich unsere selbstgefälligen Europapolitiker für so eine durchschaubare Kutzpe vereinnahmen lassen.

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penunce (9.674 Kommentare)
am 23.03.2018 08:52

Da hat sich der "Burschi" aber sehr weit hinausgelehnt, indem er indirekt Russland die Schuld an dem Giftanschlag gab!

Der Doppelagent war 13 lange Jahre in russischer Haft/Arbeitslager und da wäre es ein Leichtes gewesen ihn "sterben zu lassen"!

Jetzt nachdem er seine Strafe verbüßt hat, ist es keineswegs sinnvoll ihn und auch seine Tochter zu beseitigen.

Manche Zeitungen schreiben auch davon, dass die Tochter noch mit einem russischen Offizier verlobt ist und seine Eltern keineswegs einverstanden sind mit dieser Verlobung und eine Heirat nicht in Frage käme!?

Mir kommt diese Beschuldigung, ohne Beweise zu erbringen, äußerst dubios vor....

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u25 (4.949 Kommentare)
am 23.03.2018 08:32

Mit aller Wahrscheinlichkeit........
Wie damals im Irak

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jago (57.723 Kommentare)
am 23.03.2018 12:50

Damals waren die Russen aber militärisch am Boden, heute nicht mehr. Und die Chinesen zusätzlich stark wie nie.

Die NATO hatte damals das unglaubliche Glück, dass mehrere Ex-Ostblockländer wie aufstrebende Vorzugsschüler beim Überfall mitmachen wollten. Die gelten heute als Ziel der Rache aus Moskau, da können sich einige Präsidenten (CZ, PL, HU..) noch so einschleimen.

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