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Ex-Präsident Sejdiu: "Kosovo ist nicht Serbien, Kosovo ist Kosovo"

Von Eike-Clemens Kullmann, 20. April 2015, 00:04 Uhr
Ex-Präsident Sejdiu: "Kosovo ist nicht Serbien, Kosovo ist Kosovo"
Ex-Präsident Fatmir Sejdiu Bild: eku

LINZ/PRISTINA. Die EU müsse noch mehr "konstruktiven Druck" auf beide Staaten ausüben, um die Unversöhnlichkeit zu überwinden.

Von Annäherung zwischen den Nachbarn Kosovo und Serbien ist auch knapp 16 Jahre nach dem offiziellen Ende des blutigen Konfliktes keine Spur. Kaum hatte es Spekulationen um die Teilnahme des kosovarischen Außenministers Hashim Thaci an einer Konferenz in Belgrad gegeben, kam gestern das offizielle Verbot: Thacis Einreise wäre eine Provokation, sagte Serbiens Außenminister Ivica Dacic und drohte mit der Festnahme des Politikers.

Genau diese Unversöhnlichkeit zwischen den beiden Staaten kritisierte auch der ehemalige Präsident des Kosovo, Fatmir Sejdiu, erst kürzlich bei einem Gespräch mit den OÖNachrichten anlässlich eines Österreich-Besuchs. "Kosovo ist nicht Serbien, Kosovo ist Kosovo", sagte Sejdiu, der den Balkanstaat im Jahr 2008 in die Unabhängigkeit geführt hatte.

"Hoffnung verloren"

Der 63-Jährige forderte erneut noch mehr "konstruktiven Druck" durch die EU. Übrigens auf beide Staaten, wie er betonte. Und er lässt – nicht nur in dieser Frage – kein gutes Haar an der kosovarischen Regierung. "Die junge Generation hat die Hoffnung verloren", sagt er. Das sei der eindeutige Grund für die Ausreise tausender Kosovaren nach Österreich und Deutschland in den vergangenen Monaten. Die Regierung müsse endlich mehr tun, "mehr in die Hoffnung der jungen Menschen investieren", sagte Sejdiu. Stattdessen hätten die Parteien nach den Wahlen 2014 sechs Monate vertan, um eine Regierung zustande zu bringen. Vor allem in der Bildung, aber ebenso im Gerichtswesen seien Reformen dringend erforderlich. Auch die internationalen Beziehungen müssten mehr gepflegt werden. Stichwort: fehlende Anerkennung der Unabhängigkeit sogar von EU-Staaten.

Auf die Frage, ob er sich bei den nächsten Präsidentschaftswahlen wieder um dieses Amt bewerben werde, antwortet Sejdiu ausweichend. "Diese Frage ist nicht aktuell." Der Präsident werde derzeit leider noch immer vom Parlament und nicht vom Volk direkt gewählt.

 

Zur Person

Fatmir Sejdiu (63) ist Professor der rechtswissenschaftlichen sowie der politikwissenschaftlichen Fakultät der Universität Pristina. Er war von 2006 bis 2010 Präsident des Kosovo – im Februar 2008 erklärte der junge Balkanstaat seine Unabhängigkeit.
Seijdiu ist verheiratet, hat drei Söhne und spricht neben Albanisch auch Bosnisch, Bulgarisch, Englisch, Französisch, Kroatisch, Mazedonisch und Serbisch. Auf Österreich-Besuch kam er auf Einladung der
„Austrian Peace Academy“.

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1  Kommentar
1  Kommentar
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keinZuckerschlecken (800 Kommentare)
am 20.04.2015 08:59

Dieses sehen nur die Albaner so.

Vorher war der Kosovo ein Teil Serbiens.

TITO veränderte deren Status aber NICHT ZU EINER REPUBLIK wie es Serbien Kroatien ... waren und sind.

Sie Serbische Regierung stellte den Status QUO wieder her.
Was auch das Recht Serbiens ist das Jugoslawien nicht mehr existierte.

Auch wollen wir nicht vergessen, dass der Krieg gegen Serbien NICHT durch die UNO legitimiert war!
Die USA führten wieder einmal einen ANGRIFFSKRIEG der nicht dem Schutz der USA diente.
Mörder und Verbrecher sind die NATO Schergen!

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