Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Der "Renzismus" in Italien ist endgültig Geschichte

Von OÖN, 07. März 2018, 00:04 Uhr
Der "Renzismus" in Italien ist endgültig Geschichte
Matteo Renzi ist gescheitert Bild: APA/AFP/ALBERTO PIZZOLI

ROM. Ex-Premier Matteo Renzi, der 2014 als "Verschrotter" der alten Politik angetreten war, ist gescheitert.

Die Italiener haben sich bei der Parlamentswahl am Sonntag für einen "Rexit" ausgesprochen. Mit dem Wahldesaster der "Demokratischen Partei" (PD) ist auch der Vorhang für Parteichef und Ex-Premier Matteo Renzi gefallen. Der einstige Jungstar der italienischen Politik, der 2014 als "Verschrotter" einer alten politischen Führungsriege das Ruder übernommen hatte, musste eine finale Niederlage hinnehmen.

Renzi kündigte seinen Rücktritt von der Spitze des "Partito Democratico" (PD) an, weil die Regierungspartei eine "klare und eindeutige Niederlage" erlitten habe. Der PD werde in die Opposition gehen, da die Partei nicht bereit sei, mit populistischen Kräften zusammenzuarbeiten, kündigte Renzi an.

Renzi behauptete sich mit 44 Prozent in einem Senatswahlkreis in seiner Heimatstadt Florenz gegen den Lega-Kandidaten Alberto Bagnai. Als einfacher Senator und Parteiaktivist will er neu durchstarten, sagte er. Keine glänzende Perspektive für den PD-Chef, der mit den Parlamentswahlen wieder an die Macht zurückkehren wollte.

Die besten Köpfe wandern aus

Der "Renzismus", eine Mischung aus liberaler Wirtschaftspolitik, Reformwillen und einer gewissen jugendlichen Überheblichkeit, ist zu Ende. Die Italiener vertrauen dem 44 Jahre alten Toskaner nicht mehr. Trotz ausgedehnter Liberalisierungsmaßnahmen, etwa einer Arbeitsmarktreform, die zur starken Zunahme unsicherer Arbeitsverhältnisse geführt hat, wächst die Wirtschaft unter dem europäischen Durchschnitt. Die Jugendarbeitslosigkeit verharrt EU-weit auf einem Rekordhoch, die besten Köpfe des Landes wandern aus.

Soziale Ungleichheiten hätten während Renzis Amtszeit sogar zugenommen, behaupten seine Kritiker. Der Ex-Premier habe sich mehr um die Rettung der Banken als um neue Jobs gekümmert. Auch eine gewisse Arroganz hat Renzi in dieser Wahlkampagne geschadet. Als Garant der politischen Stabilität in Italien hatte er immer wieder das Schreckgespenst der Turbulenzen auf den Finanzmärkten an die Wand gemalt, um die Italiener für seine Partei zu gewinnen.

Unterdessen beginnen Sondierungsgespräche für eine Regierungsbildung. Sowohl die Lega (17,4 Prozent der Stimmen) als auch die Fünf-Sterne-Bewegung, die mit 32,7 Prozent stärkste Einzelkraft wurde, wollen eine Regierung gestalten. Sie verfügen jedoch nicht über eine Mehrheit dafür.

"Wahlergebnis ist kompliziert"

Die EU beobachtet die Entwicklung in Rom mit großer Aufmerksamkeit. "Das Wahlergebnis ist kompliziert, ich bin aber nicht besorgt. Italien ist eine solide Nation. Das Ergebnis spiegelt die Enttäuschung der Italiener Europa gegenüber, man muss aus dieser Wahl eine Lehre ziehen", sagte Frans Timmermans, Vizepräsident der EU-Kommission.

mehr aus Außenpolitik

Sunak bei Scholz: Antrittsbesuch nach 18 Monaten

Russischer Vize-Verteidigungsminister wegen Korruption verhaftet

Ist Trump immun gegen Strafverfolgung?

Biden kündigt neues Paket mit Militärhilfe für die Ukraine an

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jago (57.723 Kommentare)
am 07.03.2018 12:07

> Die Italiener haben sich bei der Parlamentswahl am Sonntag für
> einen "Rexit" ausgesprochen.


Das stimmt nicht. So viel "künstlerische Freiheit" steht einer Redaktion nicht zu!

Denn die "durchschnittlichen" Italiener wissen, dass sie ohne EU mit ihren bisherigen Regierungen längst verhungert wären.

Das Problem ist nicht die EU sondern die Regierung. Die Italiener wählen seit Jahrzehnten total verwirrt und mit Anleitung ihrer Medien ihre Regierungen ab statt sich endlich von ihren Redaktionen zu emanzipieren und eine Volksvertretung zu wählen, die die Regierer an die Kandare legt.

Leider wollen die 5-Sterner jetzt selber regieren, vollkommen verblödet traurig traurig

lädt ...
melden
antworten
penunce (9.674 Kommentare)
am 07.03.2018 04:55

Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen:

Jeder zweite Wähler in Italien hat lt. Medien die EU-kritischen Parteien gewählt!

Es ist bekannt dass Italien und auch Frankreich indirekt pleite sind, Draghi erfindet weiter das Geld wofür wir alle haften müssen, er kauft weiter marode Staatsanleihen um ACHTZIG MILLIARDEN PER MONAT auf, ein Ende dieser Käufe ist nicht abzusehen, denn sobald die Merkel mit ihrer zwangsgesteuerten Neurose alle aufzunehmen in Europa, wieder am Werk ist, wird sie wie vorher weitermachen!

Die Merkel ist allein die Ursache für den abzusehenden Zerfall der EU!

lädt ...
melden
antworten
jago (57.723 Kommentare)
am 07.03.2018 12:16

Du stehts auf der Saafm grinsen

Ein Bundespräsident, der das Problem mir den Parteibonzen in den Regierungsämtern erkennt, würde endlich einen Kanzler mit der Regierungsbildung betrauen, der keine Parteifunktion hat und der keine Parteifunktionäre in die Ministerien holt.

Aber dafür müssten die Abgeordneten die Verfassung ein kleinwenig demokratisch ändern. Das trauen sie sich nicht, die Feiglinge.

lädt ...
melden
antworten
Flachmann (7.183 Kommentare)
am 07.03.2018 15:59

Punktgenau analysiert!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen