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#028 - Was steckt hinter Biohacking & Longevity?

Von Elisabeth Eidenberger, 12. November 2024, 17:00 Uhr

Dr. Birgit Dinnewitzer

Bauch-Chirurgin und Biohacking-Expertin
Was ist eigentlich "Biohacking"? Expertin Birgit Dinnewitzer geklärt im Podcast, was dahinter steckt, und verrät die besten Tricks für ein gesundes langes Leben.

Was ist eigentlich "Biohacking"? Expertin Birgit Dinnewitzer geklärt im Podcast, was dahinter steckt, und verrät die besten Tricks für ein gesundes langes Leben.

"Bei Biohacking oder Longevity geht es darum, möglichst lang gesund zu leben", sagt die Bauchchirurgin Birgit Dinnewitzer. Dabei gehe es nicht nur um Lebensjahre, sondern um Lebensqualität in diesen Jahren. Im Biohacking dreht sich alles das Optimieren der eigenen Stoffwechselvorgänge. "Wie kann ich mein Immunsystem trainieren, um möglichst wenig krank zu sein, um gewappnet zu sein für alles, was da kommt im Alter, um Viren, Bakterien und auch dem Alterungsprozess entgegenzuwirken", erklärt die Expertin.

"Wenn wir unserem Gehirn viele Reize bieten, altern wir biologisch langsamer. Das heißt, unser Gehirn lernt, sich ständig anzupassen", sagt sie. Wer sich also viel bewegt bis ins Alter, sich gut ernährt und auch sozial gut verbunden ist,  bleibt auch im Kopf länger fit. Letzteres hat im Biohacking übrigens die größte Auswirkung: die qualitätsvollen Beziehungen. "Das ist auch wissenschaftlich erwiesen." 

Auch ausgewogene gesunde Ernährung spiele eine große Rolle. "Wir wissen, dass es Lebensmittel mit Antioxidantien gibt, die freie Radikale, die uns altern lassen, bekämpfen", sagt sie. Was wir am besten zu uns nehmen sollen? "Pflanzen, also Gemüse. Und im Biohacking geht's auch um die Reihenfolge: Zuerst das Gemüse essen, dann das Fleisch also Proteine und zum Schluss erst die Kohlenhydrate", sagt Dinnewitzer. Das führt vor allem dazu, dass man zuerst die gesunden Dinge zu sich nimmt und sich nicht mit den weniger gehaltvollen Nahrungsmitteln satt isst.

Genug zu trinken sei wichtig. Und: "Magnesium bitte nicht vergessen. Mehr als 600 Enzymvorgänge im Körper brauchen  Magnesium. Deshalb ist Magnesium ein Grundbaustein, den man braucht, der aber nicht über die Ernährung, sondern meist über Supplements, also Nahrungsergänzung, zugeführt wird", sagt die Expertin, die vor allem das Thema Reizdarm zum Biohacking gebracht hat. Voraussetzung ist also, die eigenen Werte zu kennen. 

Wie man sich in der Früh den Kaffee spart

Genug Schlaf gehöre ebenfalls dazu. "Wer beispielsweise kleine Kinder hat, weiß, dass das nicht immer geht. Im Biohacking schauen wir daher, dass wir Tageslicht-optimiert leben. Jetzt in der Winterzeit helfen Tageslichtlampen dabei. Wer eine Tageslichtlampe zum Aufwachen nutzt, erspart sich in der Früh oft den Kaffee", sagt die Expertin.

Apropos "Früh": Wer morgens schneller in die Gänge kommen möchte, kann "Grounding" betreiben. "Das ist nichts anderes als: sich ein paar Minuten barfuß rausstellen, etwa in die Wiese", erklärt Dinnewitzer. Hier bekommt man über die Füße enorm viele Reize, die ans Gehirn weitergeleitet werden. "Dadurch werde ich munter und mit diesen fünf Minuten nur für mich kann sich auch der Geist und der Körper auf den Tag einstellen", sagt sie. 

Zaubermittel: Sport

Ein weiterer Baustein, um die Alterung aufzuhalten, ist Bewegung und Sport. "Gewichtstraining ist vor allem auch für Frauen total wichtig", sagt Dinnewitzer. Im Alter verlieren wir Muskeln. Woran man es merkt? "Als erstes an der Griffkraft. Wenn Sie das Marmeladenglas nicht mehr öffnen können, ist das der Hinweis: Sie sollten Muskeltraining machen", erklärt sie. 

Noch ein Biohacking-Tipp: "Bewegung frisst uns den Blutzucker weg." Je mehr Blutzucker-Spitzen man im Leben hat, desto größer ist das Risiko, an Diabetes zu erkranken. Deshalb: Nach einer Portion Nudeln einfach nach dem Essen unter dem Tisch zehn Minuten die Füße auf und ab bewegen. "Der Beinmuskel ist so groß, dass er Zucker zieht und ich damit diese Blutzucker-Spitze abschwäche."

Ganz vermeiden kann man auch mit Biohacking nicht, gewisse Erkrankungen zu bekommen. "Wir haben natürlich auch eine genetische Karte mitbekommen. Aber die hat in Summe viel weniger Auswirkung auf unser gesundes Altern als unser Lebensstil."

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