Als ein linker Schwarzer und ein rechter Roter das Land führen wollten
Schon Wochen vor dem Kriegsende im Mai 1945 gab es in Linzer Privatwohnungen und Hinterstuben von Geschäftslokalen Gespräche über die Neugründung der beiden früher führenden Landesparteien, der Christlich-Sozialen und der Sozialdemokraten.
Bei den Sozialdemokraten trafen sich der von der US-Besatzungsmacht zum Linzer Bürgermeister ernannte Gymnasiallehrer Ernst Koref und Ludwig Bernaschek, der Bruder des von den Nazis ermordeten einstigen Schutzbundführers Richard Bernaschek, im Hinterstüberl der Greißlerei des früheren Tagblatt-Redakteurs Alois Oberhummer. Der stark deutschnational geprägte Akademiker hatte sich nach der Stilllegung des Parteiorgans im Jahre 1934 bis Kriegsende als Kleinkaufmann über Wasser gehalten.