Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Geschichten aus der Gedankenwelt ausgewanderter Salzkammergütler

Von Klaus Huber, 10. August 2018, 00:04 Uhr
Kolumne
Buchsplitter unsrer Kultur Bild: A.Hoeglinger-Mager@ DieFotoFrau

Die Zeit läuft ab für jene Sprachinseln in Südosteuropa, in denen Nachkommen von Auswanderern und Vertriebenen aus Oberösterreich unsere alten Dialekte konservierten.

Unverfälscht, da sie von allen Sprachentwicklungen in Vokabular und Aussprache jahrhundertelang abgeschnitten waren. Eine dieser "Inseln" ist die Kleinstadt Oberwischau im Wassertal in der nordrumänischen Region Maramuresch.

Dort sprechen noch rund 300 Menschen eine für unsere Ohren vertraut klingende Mundart, eine Mischsprache aus den Dialekten von Kolonisten aus dem Salzkammergut und aus der slowakischen Zips. Wer in Ebensee, Goisern, Gosau aufgewachsen ist, dem gefällt es in den Waldkarpaten, zu denen die malerische Maramuresch gehört.

Kein Wunder, dass sich die Auswanderer dort wohlfühlten. Sie sollten ihre bewährte Holzwirtschaft in Galizien einführen und gingen freiwillig dorthin, durch Versprechungen des Habsburgerstaates angelockt. Was sie mitbrachten, waren Fachkenntnisse, Gottvertrauen und ihre Mundart, in der sie viele neue Geschichten erfanden und mündlich weitergaben. Dabei entstanden, durch unheimliche Erlebnisse und Ängste in den tiefen Wäldern provoziert, sagenhafte Figuren: Waldweibl und Trikulitsch (Werwolf), Fuchtlmanndln und d’ Froschhex und viele weitere, allesamt umrankt von oft schaurigen Vorkommnissen.

In jahrzehntelanger Kleinarbeit hat ein Priester aus Oberwischau, Anton-Joseph Ilk, alle Erzählungen aufgezeichnet, die er von älteren "Zipsern" hörte. So entstand ein reicher Schatz – für den nach Alkoven "zurückgewanderten" Ilk die Grundlage seines Volkskundestudiums – für uns faszinierende Lektüre. Im fünften Buch des pensionierten Pfarrers wieder ein tiefer Einblick in die Gedankenwelt der Exil-Salzkammergütler. Auf einer fernen Insel in den Karpaten entstanden, gehören diese Geschichten doch zu unserer Kultur. Toni Ilk holt sie heim.

Buchtipp: Anton-Joseph Ilk, "Die Unsterblichkeit der Wildfrauen", Hrsg. OÖ. Adalbert-Stifter-Institut. ISBN 978-3-902740-19-9.

mehr aus Volkskultur

Rockafeier, Rockaroas, Rockasitz

 Rosen-, Brot- oder Liebstattsonntag

Schnalzer, Glöckler, Sternsinger

 Schemel, Sessel, Stuhl

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen