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Wo geht´s denn heuer hin?

Von Christian Schacherreiter, 09. August 2018, 00:04 Uhr

Reisemuffel: Wer ungern reist, steht schnell im Verdacht, ein Surm zu sein

Ich widme diese Kolumne den ausgegrenzten Mitbürgern, die so wie ich nicht gerne reisen. Dass ich schon als Kind nicht wesentlich über das Innviertel hinausgekommen bin, hat mich nie gestört, und meine Reisefaulheit wäre mir bis heute kein Problem, wenn nicht die Umgebung eines daraus machen würde.

Schon im April belästigt mich die Friseurin mit der Frage: "Na, wo wird’s denn heuer hingehen im Sommer?" Im April kann ich noch ausweichen: "Och, ich weiß noch nicht so recht…" Aber wenn sie dann sagt: "Der Patrick und ich haben schon im Februar für die Malediven gebucht", dann weiß ich: Die junge Dame sieht in mir einen alten Surm, der nicht weiß, dass es Flugzeuge gibt und die Erde keine Scheibe ist.

Gerade die umweltbewussten und sozial warmherzigen unter meinen Freunden reisen gerne, weil sie sich für die Fauna und Flora von Kirgisistan oder die Volkskunst von Dschibuti interessieren. "Interessiert dich denn das gar nicht, was die Pflanzenwelt nördlich von Bischkek zu bieten hat?", fragen sie mich, und der vorwurfsvolle Ton ist nicht zu überhören: Man muss doch offen sein für die Lebensräume anderer Menschen!

"Doch", antworte ich streng, "natürlich interessiert mich das, aber schau, wenn jeder nach Lust und Laune in der Weltgeschichte herumfliegt, dann wird unser Planet bald weder Flora noch Fauna haben. Schon mal was vom Klimawandel gehört? Jede Flugreise ist eine ökologische Sünde!" - Ha, das sitzt! Die Rollen sind gewechselt, unter Rechtfertigungsdruck stehen jetzt die anderen.

Alle meine Bekannten, wo immer sie auch unterwegs waren, erzählen mir, wie freundlich dort die Menschen sind. Ob in Peru, Nigeria oder Thailand, überall sind die Menschen sooo freundlich. Auch in Australien sind alle sooo freundlich, besonders die Nachkommen der Ureinwohner. Dass weltweit alle sooo freundlich sind und die wenigen verbliebenen Grantler ausschließlich in Oberösterreich leben, ist ja unmöglich, daher antworte ich auf die Frage, warum ich so selten in fernen Ländern unterwegs bin: Weil die Leute hier sooo freundlich sind, besonders die Nachkommen der Ureinwohner.

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1  Kommentar
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woidjaga (61 Kommentare)
am 09.08.2018 10:46

Lieber Christian Schacherreiter,

danke für diese erfrischenden Zeilen! Als Ex-Prametinger und Kind der 60-er Jahre ist Ihnen das klimamäßig völlig unverdächtige, sommerliche Ferienvergnügen des Bachwaschelns gewiss noch ein Begriff, und so wünsche ich Ihnen, dass sie heute einen passenden, kühlenden Bach in der Nähe haben. Beste Grüße aus dem heißen Herzen des Innviertels!

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