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Thomas Drozda: Der fremde Verwandte

Von Christoph Kotanko, 29. September 2018, 00:04 Uhr
Der fremde Verwandte Von Christoph Kotanko
SPÖ-Manager Thomas Drozda: Manche Genossen nennen ihn einen "Bobo". Bild: Volker Weihbold

Die SPÖ hat den neunten Bundesgeschäftsführer binnen zehn Jahren.

Thomas Drozda, geboren 1965 in Kematen an der Krems, nahm auf dem Schleuderstuhl in der Löwelstraße Platz.

Der Empfang speziell in der Wiener und der steirischen Landespartei war frostig. Drozda wurde begrüßt wie ein fremder Verwandter.

Die steirische Landtagsabgeordnete Michaela Grubesa beklagte, dass ihr Landsmann Max Lercher die Zentrale verlassen musste, und fügte hinzu: "Stattdessen arbeitet dort jetzt jemand, der sicher jedes große Shakespeare-Zitat in fünf Sprachen auswendig kennt. Ein Akademiker im Anzug."

Drozda ist klug genug, solche Attacken nicht öffentlich zu parieren. Der stets adrett gekleidete, mundflinke Betriebswirt hat schon genug Kulturkämpfe bestritten.

Bevor er sich auf das Wiener Parkett begab, studierte Drozda in Linz. Später wurde er 1991 Geschäftsführer beim roten "Trotzdem-Verlag". Von dort kam er in die Notenbank. 1993 wurde er Wirtschaftsexperte bei Kanzler Vranitzky. 1996 wechselte er zur Kulturpolitik.

Diesen Bereich betreute er auch unter Kanzler Klima bis 1998.

Ende 1998 wurde Drozda kaufmännischer Geschäftsführer des Burgtheaters; Jahre später prüfte die Justiz wegen einer Finanzaffäre die Bücher, Drozda wurde nicht belangt. 2008 wurde er Chef der Vereinigten Bühnen Wien.

Im Kulturgeschäft ist der verheiratete Manager gut vernetzt, er gilt als Machertyp. Von einer Laufbahn in der Politik hielt er damals nicht viel, wie er sagte: "Höchste Exponiertheit bei einem Sozialprestige gegen null, das würde ich weder wollen noch aushalten."

Trotzdem folgte er 2016 dem Ruf von Christian Kern und wurde Kanzleramtsminister. Nach der Wahlniederlage der SPÖ zog er in den Nationalrat ein. Pamela Rendi-Wagner holte ihn nun als Bundesgeschäftsführer.

Er wolle das Profil der SPÖ schärfen, sagte er zum Start. Sein eigenes Profil sollte nach Meinung mancher Genossen auch nachgebessert werden. Noch fremdeln sie mit ihm.

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