Susanne Preußler-Bitsch: Hotzenplotz' Pflegemutti
Susanne Preußler-Bitsch ist die jüngste der drei Töchter von Otfried Preußler (1923–2013), jenem Autor von rund 35 Büchern, die in 50 Sprachen übersetzt und mehr als 50 Millionen Mal verkauft wurden.
"Die kleine Hexe" und "Das kleine Gespenst" sind zwei seiner Kinderbuch-Klassiker, "Der Räuber Hotzenplotz" ist der dritte Kassenschlager. Es sind die Geschichten des herzigen Grobians mit sieben Messern im Gürtel, Pfefferpistole, Schlapphut und Feder. Über seine Abenteuer ist nun ein vierter Band erschienen, fünf Jahre nach Preußlers Tod. Susanne Preußler-Bitsch war 2017 im Nachlass ihres Vaters auf ein Manuskript gestoßen, das sie nun unter dem Titel "Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete" veröffentlichte.
Seit bald 20 Jahren betreut, beschützt und pflegt die Mutter von zwei Söhnen die Texte ihres Vaters, als wären sie auch ihre Kinder. Sie tut das in der Stadt Regen im Bayerischen Wald, wohin einst ihr aus Burghausen stammender Mann gerufen wurde, um das Landwirtschaftsmuseum aufzubauen. Wer eine Hotzenplotz-Tapete oder eine Tuchent mit dem Bild des Räubers verkaufen will, der kommt an Preußler-Bitsch nicht vorbei. Sie achtet darauf, dass die von ihrem Vater ausgedachten Marken nicht banalisiert werden. Jede Form von Weiterverwertung von Preußlers Ideen geht über ihren Schreibtisch.
Preußler-Bitsch wurde 1958 in Rosenheim geboren, sie ist promovierte Historikerin und war vier Jahre alt, als ihr Vater das erste Hotzenplotz-Manuskript abgab. "Preußler-Bitsch: "Für uns Kinder war der Räuber praktisch, weil wenn irgendwie ein derbes Wort gefallen ist, oder dreckige Fußstapfen im Haus waren, weil wir die Schuhe nicht ausgezogen hatten, dann haben wir die Schuld ab und zu dem Hotzenplotz untergeschoben." Preußler-Bitsch sei am meisten von Zauberer Petrosilius Zwackelmann aus dem ersten Hotzenplotz-Band fasziniert gewesen. Ihre Schwestern hatten ihr oft mit dem finsteren Kerl gedroht. Ihr Vater jedenfalls lebe in Hotzenplotz und dessen frechen Sprüchen weiter.