Robert "Bob" Woodward: Reporter-Ikone der USA
Wenn Bob Woodward sich zu Wort meldet, hören Politiker und Medienkollegen in den USA meist genau hin.
Als junger Reporter im zweiten Berufsjahr hatte er 1972 mit Carl Bernstein den "Watergate"-Skandal aufgedeckt: den offenbar von oben gedeckten Einbruch in die Wahlkampfzentrale der US-Demokraten. 1974 trat der republikanische Präsident Richard Nixon deshalb zurück.
Seitdem hat Woodward bereits 18 Bücher geschrieben, mit denen er zum Multimillionär wurde. Zumeist sind es Chroniken, in denen politische Weichenstellungen beschrieben werden, zum Beispiel, wer wann wie an den Entscheidungen zum Irakkrieg beteiligt war. In seinem 19. Werk mit dem Titel "Fear" ("Angst") widmet sich die Reporter-Ikone US-Präsident Donald Trump. Dass er damit dem Mann im Weißen Haus Angst macht, zeigen die Reaktionen von Trump und seinem engsten Umfeld, das Woodward wütend als "Lügner" attackiert.
Woodward hat sich seinen Ruf als nationale Reporterikone sorgfältig er-recherchiert. Obwohl er schon jung ein Star wurde – auf dem Bildschirm verewigt von Robert Redford in "All the President’s Men" ("Die Unbestechlichen") –, hat er sich anders als Kompagnon Bernstein nie dem schönen Leben ergeben. Der mittlerweile 75-Jährige hat einfach weiter getan, was er am besten kann – über Amerikas Mächtige zu recherchieren, darunter acht Präsidenten. Auch für das aktuelle Projekt verschaffte er sich Zugang zu sensiblen Dokumenten und führte Hunderte Interviews.
Woodward ist noch immer Associate Editor bei der Washington Post, auch wenn diese ins Hightech-Zeitalter schwirrt, während er noch säuberlich Papiernotizen von jedem Recherchegespräch anlegt.
1943 in Geneva (Illinois) geboren, studierte die Reporter-Ikone an der Yale University und diente von 1965 bis 1970 bei der US-Marine. Der seit 1989 mit Elsa Walsh Verheiratete ist Vater von zwei Kindern (Diana und Taliesin).