Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Peter Weibel: Der Medienrebell

Von Lukas Luger, 21. Juni 2018, 00:04 Uhr
Der Medienrebell Von Lukas Luger
Der in Ried aufgewachsene Medienkünstler Peter Weibel erhielt den Österreichischen Kunstpreis. Bild: APA

Wie kaum ein anderer changiert der in Ried im Innkreis aufgewachsene Medienkünstler Peter Weibel zwischen Künstler und Kurator, Wissenschaft und Kunst, aber auch zwischen poetischer Vision und politischer Subversion.

Der 74-jährige Rebell passt in keine Schublade – und genießt dies auch. Jetzt wurde der viel Arbeitende und noch schneller Sprechende mit dem Österreichischen Kunstpreis in der Kategorie "Medienkunst" ausgezeichnet (siehe Seite 15).

Geboren wurde Weibel am 5. März 1944 als "Migrationsprodukt" im ukrainischen Odessa. Später flüchtete seine Mutter in den Kriegswirren über Polen, Tschechien und den Schwarzwald nach Oberösterreich in ein US-Lager für "displaced persons". Nach der Matura in Ried studierte er Französisch und französische Literatur in Paris, begann 1964 in Wien ein Medizinstudium und wechselte schließlich zu Mathematik und Logik. Eine Dissertation über mathematische Logik schrieb er zwar, reichte diese aber nie ein.

Als Mitakteur der "Uni-Ferkelei" im Juni 1968 verursachte Weibel einen Skandal, der in die Kunstgeschichte einging. Ebenfalls vor dem Richter landete Weibel mit der "Tapp- und Tastkino"-Performance, die er mit seiner damaligen Lebensgefährtin Valie Export initiierte. Dabei durften Passanten auf der Straße 33 Sekunden lang die Brüste der Künstlerin betasten. Nach diesen wilden Jahren des Wiener Aktionismus wandte sich Weibel dem Experimentalfilm und der Computerkunst zu, zu deren Pionieren er zählt. Von 1992 bis 1995 war Weibel künstlerischer Leiter der Ars Electronica in Linz. Heute gilt der einstige Provokateur als international renommierter Kurator und Medientheoretiker. Seit 19 Jahren leitet Weibel das Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe. Seiner legendären Arbeitswut hat er nie abgeschworen, wie er einmal süffisant kommentierte: "Bei mir ist ein Werk nie fertig. Ich bin berüchtigt dafür, dass ich nie Termine einhalten kann. Ich bin ein idealer Nachlasskünstler."

mehr aus Mensch des Tages

Zhang Yiming: Verkaufen oder nicht verkaufen?

Taylor Swift: Das Goldstück

Jean Ziegler: Ein unverwüstlicher Rebell

Xabi Alonso: Ein gewinnender Typ

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen