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Nicolás Maduro: Einst Busfahrer, jetzt Diktator

Von Heidi Riepl, 08. August 2018, 00:04 Uhr
Einst Busfahrer, jetzt Diktator Von Heidi Riepl
Venezuelas Staatspräsident Nicolás Maduro profitiert vom vermeintlichen Attentat. Bild: Reuters

In den fünf Jahren seiner Präsidentschaft hat Venezuelas Staatspräsident Nicolás Maduro eine regelrechte Diktatur errichtet.

Noch bevor die Ermittlungen begannen, hatte er schon die Schuldigen: Der "böse" Nachbar Kolumbien stecke hinter den gegen ihn gerichteten Mordanschlag, verkündete Venezuelas Staatspräsident Nicolás Maduro. Und weil es gerade so gut passte, holte der 56-Jährige gleich weiter aus: Der vermeintliche Drohnenangriff sei ein internationales Komplott ultrarechter Finsterlinge. Auch die USA, die er schon seit Jahren der Wirtschaftskriege und diverser Umsturzversuche beschuldigt, sollen ihre Finger im Spiel gehabt haben. Und damit wirklich niemand entkommen kann, verschärfte der 1,90-Meter-Mann mit dem markanten Schnauzer auch gleich den Druck auf die Opposition.

Zudem bietet ihm der Vorfall eine willkommene Ablenkung von der schweren Krise, die die Menschen in Venezuela allmählich in den Wahnsinn treibt: Es fehlt an Grundnahrungsmitteln, an Medikamenten, an Strom. Der Staat galoppiert auf eine Hyperinflation von einer Million Prozent zu. In den fünf Jahren seiner Präsidentschaft hat er eine regelrechte Diktatur errichtet. Er ließ das Parlament entmachten und Proteste niederschlagen. Seine von der Opposition boykottierte Wiederwahl im Mai dieses Jahres wird von den meisten westlichen Ländern gar nicht anerkannt.

Fast scheint es, als hätte der mit einer Anwältin verheiratete Maduro seine eigenen Wurzeln vergessen: Viele Jahre lang verdiente er seinen Unterhalt als Busfahrer in der Hauptstadt Caracas, er war kommunistischer Gewerkschaftsführer, Rockmusiker, Gelegenheits-Bodyguard und Hobby-Basketballspieler. Seine bedingungslose Loyalität zu Ex-Präsident Hugo Chávez und seine guten Kontakte zu Kuba waren es, die ihm den Aufstieg in die Politik sicherten. Maduro tauschte Jeans und Lederjacke gegen Anzug und Krawatte, zog 1998 ins Parlament ein, bevor er Parlamentspräsident, Außenminister und schlussendlich Staatspräsident wurde. Dieses Amt will er nun um keinen Preis mehr räumen – da ruiniert er lieber das ölreiche Venezuela.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 08.08.2018 15:26

dass der überhaupt weiß, wo bei einem Bus vorne und hinten ist....

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Flachmann (7.126 Kommentare)
am 08.08.2018 13:50

Das hatten wir in Österreich schon alles!

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felixh (4.875 Kommentare)
am 08.08.2018 07:11

zuerst Taxifahrer dann...

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