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Nadia Murad: Starke Stimme der Jesidinnen

Von Clemens Schuhmann, 06. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Starke Stimme der Jesidinnen Von Clemens Schuhmann
Die Friedensnobelpreisträgerin 2018 wurde von IS-Schergen als Sexsklavin gehalten. Bild: APA/AFP

Nadia Murad weiß, wovon sie spricht. Die zierliche, zerbrechlich wirkende Frau mit den traurigen Augen und den langen dunklen Haaren war mehr als drei Monate in den Fängen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).

Die 25 Jahre alte Jesidin wurde 2014 aus einem Dorf im Sindschar-Gebirge im Nordirak von den dschihadistischen IS-Schergen in die Großstadt Mossul verschleppt und als Sexsklavin gehalten und missbraucht. Nach etwas mehr als drei Monaten konnte sie fliehen, ihre Mutter und sechs Brüder überlebten den IS-Terror nicht.

"Als erstes zwangen sie uns, zum Islam zu konvertieren", berichtete Murad 2016. Aus Sicht der sunnitischen Extremisten sind die Jesiden Ungläubige, da sie einer vorislamischen monotheistischen Religion anhängen. Die IS-Kämpfer hätten "uns unsere Ehre nehmen wollen, doch es waren sie, die ihre Ehre verloren", sagte Murad rückblickend.

Murad lebt heute im deutschen Bundesland Baden-Württemberg, wo etwa 1000 Jesidinnen aus dem Nordirak Schutz gefunden haben. Seither setzt sie sich unermüdlich für die Rechte der Jesidinnen und gegen sexuelle Gewalt in Konflikten weltweit ein – ein Engagement, das nun mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt wurde.

Wegen ihres Engagements wurde sie zur UNO-Sonderbotschafterin für die Opfer von Menschenhandel ernannt und 2016 mit ihrer Freundin Lamia Hadschi Bashar mit dem Sacharow-Preis ausgezeichnet. Stets an ihrer Seite: Die Anwältin Amal Clooney, Ehefrau von Hollywoodstar George Clooney.

Nach all den Tragödien hat die 25-Jährige zuletzt auch privat gute Neuigkeiten zu verkünden: So gab sie im August ihre Verlobung mit dem jesidischen Aktivisten Abid Schamdin bekannt. "Der Kampf unseres Volkes hat uns zusammengebracht und wir werden diesen Weg gemeinsam weitergehen", schrieb sie im Internet-Kurzmitteilungsdienst Twitter.

Noch immer bleibt leider sehr viel zu tun: Mehr als 3000 entführte jesidische Frauen werden nach wie vor vermisst.

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