Max Verstappen: Der fliegende Holländer
Lange Zeit hatte er als Superstar der Zukunft gegolten, doch diese Saison war Max Verstappen eher das große Sorgenkind der Formel 1.
Der 20-Jährige brachte mit seinem Red Bull kaum Zählbares zusammen, die Kritik an ihm wurde von Woche zu Woche stärker. Gestern in Spielberg beim Großen Preis von Österreich war das alles Schnee von gestern. Der ungestüme Niederländer, der in Belgien (Hasselt) das Licht der Welt erblickte und längst in Monte Carlo lebt, flog erstmals zum Sieg auf dem Red-Bull-Ring.
Verstappen war schon in aller Munde, als er noch gar keine Auftritte in der Königsklasse des Motorsports hatte. Das lag nicht nur an seinem Vater Jos, der in seiner Formel-1-Karriere an der Seite von Michael Schumacher Rennen fuhr. Schon während seiner Kart-Zeit, die er im Alter von vier Jahren begonnen hatte, wurde ihm von vielen Experten großes Können (Zitat Niki Lauda: "Ein Jahrhundert-Talent") bescheinigt. Red Bull mit seinem findigen Motorsport-Direktor Helmut Marko sicherte sich früh die Dienste des schnellen Mannes. Als der damals 16-Jährige noch gar keinen Führerschein besaß, bekam er beim Schwesterteam Toro Rosso beim Belgien-Grand-Prix 2014 einen Fahrervertrag, wenig später gab er in Suzuka sein Debüt.
Nach 23 Einsätzen wurde er am 5. Mai 2016 ins A-Team von Red Bull hochgezogen. Gleich bei seiner Premiere fuhr er im Alter von 18 Jahren und 228 Tagen den ersten Sieg heraus – einen steileren Aufstieg hat zuvor niemand hingelegt. Mit seiner wilden Fahrweise lehrt er nun die eingesessenen Stars der Szene das Fürchten. "Natürlich fahre ich immer am Limit. Aber so wirst du erfolgreich", sagt Verstappen. Heuer ging ihm diese Strategie lange nicht auf. Marko redete ihm ins Gewissen. "Er muss nicht immer mit aller Gewalt zeigen, dass er über Wasser gehen kann. Sein Speed ist so immens, dass er ohne diese Blödheiten die WM anführen würde", sagt der Steirer. Zeit, um das irgendwann einmal zu beherzigen, hat Verstappen aber ohnehin genug.