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Jorge Sampaoli: Mehr als Messis Hampelmann

Von Harald Bartl, 30. Juni 2018, 00:04 Uhr
Mehr als Messis Hampelmann Von Harald Bartl
Jorge Sampaoli Bild: AP

Im kurzen Leiberl mit freier Sicht auf sämtliche Tätowierungen – so haben die meisten Fernsehzuschauer der Fußball-Weltmeisterschaft Argentiniens Teamchef Jorge Sampaoli abgespeichert.

Beim 0:3 gegen Kroatien hatte sich der 58-Jährige erst seines Sakkos entledigt, und danach auch noch einen verbalen Seelen-Striptease hingelegt. "Messi stellt auf, Mascherano gibt die Anweisungen, ich renne nur am Spielfeldrand auf und ab und schreie mir die Seele aus dem Leib ..."

Dabei ist Sampaoli eigentlich viel mehr, als nur Messis Hampelmann. Argentinischer Teamchef ist er deshalb geworden, weil er mit Außenseiter Chile einst nicht nur die Argentinier sportlich in den Wahnsinn getrieben hat. 2015 ließ er beim Sieg der Copa America (vergleichbar mit der Europameisterschaft) auch Brasilien schlecht aussehen. Bei der WM 2014 kickte Chile die Spanier aus dem Bewerb, und verlor erst im Elferschießen gegen Brasilien. Er selbst wurde bei der Wahl zum FIFA-Welttrainer des Jahres hinter Luis Enrique und Pep Guardiola auf Rang drei gewählt.

Nach einem Schien- und Wadenbeinbruch musste der gebürtige Argentinier seine Karriere bereits 1979 als 19-Jähriger beenden. Sampaoli (geschieden, zwei Kinder), arbeitete vorerst als Bankbeamter. Den Fußball ließ er lange Zeit links liegen, bis sein großes Idol, die argentinische Fußballlegende Marcelo Bielsa bei Sampaolis Heimatverein Newell Old Boys Trainer wurde. Er studierte die Arbeit seines großen Vorbilds, reiste diesem auch später Hunderte Kilometer nach und schlief mangels Geld für ein Hotelzimmer oft auch auf der Straße, um Bielsas Übungseinheiten tags darauf verfolgen zu können. Parallel dazu begann er seine eigene Trainerkarriere. Über kleine und mittlere Klubs in Peru und Chile wurde er schließlich 2012 Teamchef jener chilenischen Nationalelf, die Bielsa ein Jahr davor verlassen hatte. Heute wird sich entscheiden, ob mit einem Sieg über Frankreich im Achtelfinale vielleicht doch etwas mehr von Sampaoli in Erinnerung bleibt, als nur das Foto im kurzen Leiberl und die vielen Tätowierungen.

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