Günter Bresnik: Macher mit Ecken und Kanten
Seit 1987 tingelt Günter Bresnik mit wenigen Unterbrechungen durch den Tennis-Zirkus.
Aktuell ist das "Zugpferd" des Star-Trainers Dominic Thiem. Damals vor 31 Jahren war Horst Skoff, dessen frühes Ableben Bresnik nach wie vor sehr nahe geht ("schrecklich"), der Türöffner zum Big Business gewesen. "Horsti war für mich der Wichtigste, weil er mir einen erfolgreichen Einstieg ermöglicht hat", erinnert sich der 57-jährige Niederösterreicher, der sich nie ein Blatt vor den Mund nimmt. Bresnik ist ein Macher mit Ecken und Kanten, er scheut weder Konfrontation noch Selbstkritik.
"Ich hoffe, dass ich in der Zwischenzeit besser geworden bin. Denn am Anfang war ich ein Ahnungsloser", gibt der Quereinsteiger zu. Ohne Skoffs Lockruf wäre der eloquente Absolvent eines Elitegymnasiums und damalige Medizinstudent wohl Arzt geworden. Dass es anders gekommen ist, nimmt Bresnik, der in seinem idyllischen Domizil in Innermanzing abschalten kann, wohlwollend zur Kenntnis. Er hat seinen Traumjob gefunden: "Dass mir Tennis immer noch Spaß macht, ist das Schönste." Wenn sich dann auch noch – wie bei Thiem – der Mega-Erfolg einstellt, ist die Freude gleich doppelt so groß.
Bresnik, verheiratet und Vater von vier Töchtern, ist ein gemachter Mann, durch dessen Schule einige Top-Stars der Vergangenheit gegangen sind. Allen voran Boris Becker und Henri Leconte. Thiem ist ebenfalls ein "Dominator" in der Szene, aber aus Bresniks Perspektive ganz anders zu bewerten. Immerhin hat er die Nummer neun der Welt seit Kindestagen unter seinen Fittichen, den Werdegang seines Schützlings schildert der väterliche Freund, Mentor, Trainer, Betreuer, Manager – man kann es nennen, wie man will – in seinem Buch "Die Dominic-Thiem-Methode".
Das Werk verkauft sich blendend und wird mittlerweile auch ins Englische übersetzt. Die Erfolgsgeschichte geht in die Verlängerung.