Weil’s Brauch ist
Brauchtum ist nicht notwendig, aber es wirkt
In diesen Tagen herrschte unter den Menschen im ganzen Land reges Treiben. Menschen, meistens Männer, trafen sich in Wäldern, schnitten besonders schöne und hohe Bäume um. Andere Menschen, meistens Frauen, schmückten diese, bis wieder die Manneskraft gefragt war, wenn es hieß, diese Maibäume vor einer staunenden Zuschauermenge in die Vertikale zu bringen.
Wieder andere warteten nur darauf, dass all die fleißigen Männer und Frauen ihre Bäume für Augenblicke vergaßen, sie nicht bewachten – um sie zu stehlen und diese stolz den Bestohlenen gegen eine Jause zurückzubringen.
Brauchtumsresistente werden sich fragen: Wozu das alles? Ihnen sei an dieser Stelle geschrieben, dass Bräuche zu leben und zu pflegen ein ganz wesentlicher Eckpfeiler des Zusammenlebens in unserem Land ist. Etwas, das wir nicht unbedingt brauchen, aber etwas, das uns ausmacht, das uns weitergegeben worden ist, um es auch zu tun. Wenn praktisch ein ganzes Land den Baum aufstellt, sich trifft, miteinander redet, tanzt und feiert, dann geht es uns gut. Was wollen wir mehr?
Das war mal im Mittelalter so
heute gibts andere Sorgen.
Herr Zeilenhonorist...
zum Nachdenken angeregt?