So ein Sch(p)aß
Nadine, g‘winn uns den Schaß!“ So mancher Fan hatte sich seinen Wunsch sogar aufs T-Shirt gedruckt: Die kleine Tirolerin solle dem von Alkbottle ausgegebenen Motto folgen und den ersten Song-Contest-Sieg seit Udo Jürgens holen. Es wurde der 18.
Nadine, g‘winn uns den Schaß!“ So mancher Fan hatte sich seinen Wunsch sogar aufs T-Shirt gedruckt: Die kleine Tirolerin solle dem von Alkbottle ausgegebenen Motto folgen und den ersten Song-Contest-Sieg seit Udo Jürgens holen. Es wurde der 18. Platz unter 43 teilnehmenden Nationen und damit gutes Mittelfeld. Ob es mit einem eingängigeren Lied oder einem entfesselteren Auftritt für ein paar Punkte mehr gereicht hätte, bleibt Spekulation und damit genauso sinnlos wie Klagen darüber, dass sich befreundete Länder gegenseitig Punkte zuschanzen. Denn auch wenn sich die kulturelle (Geschmacks-)Verbundenheit durchaus im Voting niederschlägt – der Song Contest funktioniert auf seine eigene Weise. Ginge es rein um Nachbarschaftshilfe und Migranten-Ehre, wäre die Türkei nicht im Halbfinale ausgeschieden, hätten weder Deutschland vergangenes Jahr noch Aserbaidschan heuer gewonnen.
Meckern braucht in Österreich niemand. Nadine hat sich und ihr Land professionell präsentiert, und – was noch erfreulicher ist – den Hauch einer Song-Contest-Euphorie über Österreich gebracht. Denn während das Wettsingen in den meisten anderen Ländern als generationen- und völkerverbindende Riesenparty bejubelt wird, wechselte Österreich bis jetzt vorzugsweise zwischen der Rolle des beleidigten Verlierers und arroganten Spielverderbers hin und her. Nein, gewonnen hat Nadine nicht. Aber mitgeholfen, dass der Song Contest weniger als Schaß denn als Spaß gesehen wird.
So professionell kann die Präsentation nicht gewesen sein, sonst hätte ein besserer Platz herausgeschaut. Platz 18 von 25 ist im letzten Drittel. Anscheinend leiden manche Leute unter Realitätsverlust!