Reisefieber
Was hätte Strache auf dem Heldenplatz sagen können?
Heinz-Christian Strache hat seinen Auftritt beim „Totengedenken“ auf dem Wiener Heldenplatz kurzfristig abgesagt – wegen einer plötzlichen Auslandsreise. Reisefieber als Begründung ist zwar etwas kurios, aber möglich ist alles.
Vielleicht ist dem FP-Chef aber auch bewusst geworden, dass ein Mann mit Ambitionen auf das Kanzleramt nicht zu einer Veranstaltung passt, bei der sich Leute mit rechtsextremem Hintergrund ins Publikum mischen.
Das heißt, natürlich hätte Strache trotzdem dort reden können: Er hätte zum Beispiel sagen können, dass unter der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten Verbrechen begangen wurden, die bis heute unbegreiflich sind. Er hätte sagen können, dass die Nazis einen Krieg entfesselt haben, in dem Millionen junger Soldaten krepieren mussten. Und er hätte sagen können, dass aus all diesen Gründen der 8. Mai 1945, der Tag der Kapitulation Hitler-Deutschlands, als Tag der Befreiung gesehen werden muss.
Hätte er sagen können, wenn da nicht diese dringende Reise gewesen wäre...