Der Auftrag

Von von Lucian Mayringer   07.Dezember 2010

Das einzig Gute am desaströsen Abschneiden österreichischer Schüler beim PISA-Test ist die Klarheit des Befundes. Das gilt vor allem für den dramatischen Absturz in der Lesekompetenz auf Platz 39. Weil es dabei um das Verständnis für mehr oder weniger komplexe Zusammenhänge geht, ist der gesamte Bildungserwerb bedroht. Eine klarere Absage an die Bremser und Besitzstandswahrer in der Schulpolitik als durch diesen PISA-Absturz ist also kaum mehr denkbar.

Damit hat diese stagnierende Große Koalition endlich ihren sinnstiftenden Auftrag. Sie muss ein Modell schaffen, in dem bis zum Ende des Pflichtschulalters Sprach- und Leseförderung von zentraler Bedeutung werden. Und sie muss sich verstärkt den Kindern aus bildungsfernen Schichten zuwenden. Alleine die Tatsache, dass eines der reichsten Kulturländer der Welt mit steigendem funktionellen Analphabetismus kämpft, zwingt zu kompromissloser Entschlossenheit.