Arnold Schwarzenegger und die Paralympics

Von Christoph Etzlstorfer   17.August 2012

Was hat Arnold Schwarzenegger mit den Paralympics zu tun? Die Paralympics sind ja die Olympischen Spiele für Menschen mit Behinderungen, und genau für die engagiert sich doch die „steirische Eiche“. Tja, das ist zwar richtig, aber ungenau. Schwarzenegger unterstützt im Rahmen der Special Olympics Menschen mit geistiger Beeinträchtigung, während die Paralympics die Wettkämpfe der Menschen mit körperlichen Einschränkungen sind.

Aber sehen wir uns das genauer an. Die Special Olympics wurden 1968 von Eunice Kennedy Shriver gegründet, um Menschen mit geistiger Behinderung zum Sport zu führen. Bis zu 15.000 Wettkämpfe und Turniere werden jährlich, alle zwei Jahre abwechselnd Sommer- und Winterspiele, ausgetragen. Und mit Arnold Schwarzenegger, dem Schwiegersohn der Gründerin, hat diese Bewegung eine international bekannte Galionsfigur.

Bei den Paralympics nehmen Sportler mit körperlicher Behinderung teil, darunter fallen Bewegungseinschränkungen durch Lähmungen, Amputationen oder Cerebralparesen sowie Sinneseinschränkungen wie Blindheit, aber auch noch viele andere Behinderungen. Ihren Ursprung haben die Paralympics in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Der deutschstämmige Arzt Ludwig Guttmann führte in England im Rahmen der Rehabilitation der Kriegsversehrten Sport als Therapie ein. Das Ziel war damals nicht, die Patienten zum Profisport zu führen, sondern sie zu arbeitsfähigen Steuerzahlern zu machen, die nicht auf dauernde Unterstützung angewiesen sind. 1948 wurde der erste Wettkampf ausgetragen, die Eröffnung dieser Spiele erfolgte am gleichen Tag wie die der Olympischen Spiele in London. Ab 1960 folgten diese Paralympics den Olympischen Spielen, allerdings vorerst noch an anderen Orten. Seit 1988 werden die gleichen Wettkampfstätten und das gleiche olympische Dorf benutzt. Von 29. August bis 9. September finden in London im Anschluss an die Olympischen Spiele die 14. Paralympics statt. Diese Spiele sind im Jahr 2012 das zweitgrößte Sportereignis weltweit, etwa 4200 Sportler aus 165 Nationen werden daran teilnehmen und insgesamt 503 Wettkämpfe in 20 Sportarten ausgetragen. Sportler, die sich dafür qualifizieren, trainieren zum Teil wie ihre Kollegen bei den Olympischen Spielen, also zielgerichtet, ganzjährig und mit beachtlichen Umfängen von 20 bis 30 Stunden pro Woche. Das österreichische Team umfasst 32 Sportler, fünf davon kommen aus Oberösterreich. Es sind dies die Tischtennisspieler Egon Kramminger und Hans Ruep, der Radfahrer Manfred Gattringer und die Handbiker Walter Ablinger und ich. Über unser Abschneiden werden Sie auf den OÖNachrichten-Sportseiten aktuell informiert.

Dr. Christoph Etzlstorfer ist erfolgreicher Behindertensportler und schreibt regelmäßig in den OÖN.