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Wurzelbehandlung der speziellen Art

Von Hans Stoll, 06. März 2017, 06:31 Uhr
Die Route der Traubensäfte zur Verarbeitung: Saar – Rheinhessen – Kamptal Bild: privat

Wenn vier Typen von drei führenden Weinbaubetrieben aus dem Kamptal, Rheinhessen und von der Saar kommend, gegenseitig den Traubensaft austauschen, um zu sehen wie sich dieser in der anderen Umgebung als Wein entwickelt, dann entstehen neun außergewöhnliche Weine.

Frei nach diesem Motto tauschten Stefanie und Alwin Jurtschitsch aus Langenlois, Johannes Hasselbach aus Rheinhessen (Weingut Gunderloch) und Max von Kunow (Weingut von Hövel) aus dem Saarland, erstmals während der 2012er Ernte eine kleine Menge ihres jeweiligen Riesling Lesegutes aus.

Vinifiziert wurde das edle Grundmaterial aus den jeweils besten Lagen (Zöbinger Heiligenstein, Rothenberg und Scharzhofberg) mit Spontanhefen und im Edelstahltank in den jeweiligen Kellern. Dadurch entstanden individuelle Weine mit ganz persönlicher Handschrift der Protagonisten. Überraschende Verkostungsmomente und sensorisch klar erkennbare Unterschiede prägen dieses Projekt, welches nun jährlich wiederholt wird.

Damit die vier nicht zu sehr mit dem jeweiligen Weingesetz in Konflikt geraten, gaben sie den daraus entstanden Rieslingen alias Bezeichnungen wie "der Heilige Stein", "der Rote Berg" und "der Schatzberg". Und dieses Weinquartett hat noch einiges vor. Denn sie sind nicht nur Freunde, sondern verfolgen gemeinsame Ziele in Bezug auf  "alte Werte" wie Tradition, Handwerk, Brauchtum und Kultur der jeweiligen Region. Stichwörter wie Innehalten, Beobachten und innovatives Experimentieren gehört zur Basis der Zusammenarbeit. Zudem befinden sich ihre Weingüter im Generationswechsel und trotz allem will die alte Weinbautradition in Kombination mit gleichen Ideen und Philosophien fortgeführt werden.

Winzer von Links: Max von Kunow – Johannes Hasselbach – Steff & Alwin Jurtschitsch Bild: privat

Winzer von Links: Max von Kunow – Johannes Hasselbach – Steff & Alwin Jurtschitsch

Das Traditionsweingut von Hövel ist bekannt für stahlig-schlanke Rieslinge mit fruchtbetonten Noten und besitzt in der weltberühmten Lage Scharzhofberg an der Saar beinahe 3 Hektar, deren blauer Schiefer charaktervolle Weine liefert.

Johannes Hasselbach wiederum befasst sich ganz intensiv mit Rieslingen, welche aus den 250 Mio. Jahren jungen Tonschieferböden der Top-Lage Nackenheimer Rothenberg stammen. Ein idealer Bodentyp um die Wurzeln und schließlich auch den Wein, mit mineralischen Noten zu versorgen.

Bei "Steff" und Alwin Jurtschitsch stehen die Weine aus der Kamptaler Spitzenlage "Zöbinger Heilgensten" im Vordergrund. Über 270 Mio. Jahre lagert hier der rötliche Wüstensandstein mit Konglomeraten  aus Vulkanbestandteilen. Diese Weingärten liegen in einem geschlossenen Naturschutzgebiet und Rieslinge von diesem Berg sind von besonderer Größe. Spannende Mineralität, komplexe Dichte und präzise Frucht zeichnen diese edlen Weine aus.

Fasst man also die unterschiedlichen Böden, Lagen und klimatischen Bedingungen zusammen, so kommt man am Ende zur Tatsache, dass die Wurzeln der Rieslingstöcke, im jeweiligen Gebiet andere Voraussetzungen haben und unterschiedliche Geschmacksprofile liefern. Eine Wurzelbehandlung der speziellen Art, die man als Konsument gerne in Kauf nimmt.

Drei Böden – drei verschiedene Weine – drei verschiedene Aufgaben für die Wurzeln Bild: privat

Drei Böden – drei verschiedene Weine – drei verschiedene Aufgaben für die Wurzeln

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