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Wenn die Rebstöcke bluten

Von Hans Stoll, 03. April 2017, 07:17 Uhr
Menschen, die mit Liebe zur Natur gutes Produzieren: Die Brandl`s aus Zöbing. Bild: Weingut Brandl, Zöbing

Bluten kann auch etwas Positives bedeuten, speziell beim Weinbau ist es das Signal für den Start in das neue Weinjahr.

Doch eigentlich beginnt dieser bereits im Winter mit dem Rebschnitt, dabei wird bereits die erste Qualitätsentscheidung getroffen. Je nach Wuchsstärke und Entwicklung des Rebstockes wird im Winter auf Fruchtruten zurückgeschnitten. Und je weniger Augen (Knospen) man belässt, desto weniger Triebe und in der Folge weniger Trauben bekommt man. So regelt der Qualitätswinzer seinen Ertrag und er bekommt später besser ausgereifte Trauben. Eine geringe Anzahl der Fruchtruten ergibt meistens einen hochwertigen Wein, da die Nährstoffe der Natur nicht auf zu viele Trauben verteilt werden müssen.  

Trotzdem, die Natur leistet den Hauptanteil der Arbeit im Weingarten. Doch der Rebstock braucht auch die tatkräftige Unterstützung der Winzer. Zwischen 16 und 20 Mal jährlich kommt es zur Begegnung zwischen Rebstock und Weinmacher, ohne dessen Geduld und Qualitätsstreben keine Top-Weine zustande kommen. Sobald beim Rebschnitt das alte Holz entfernt ist und die Fruchtruten bestimmt sind, beginnen die Rebstöcke bei milderen Temperaturen ab März zu „zu bluten“. Damit ist der Saftaustritt bei den Schnittwunden gemeint.

Das Bluten der Rebstöcke als Zeichen des Erwachens in den Weingärten Bild: Weingut Brandl, Zöbing

Günther Brandl vom gleichnamigen Zöbinger Spitzenweingut erklärt uns, dass aufgrund der warmen Witterung der letzten Tage das „Bluten der Reben“ schon fast wieder vorbei ist. Dies schadet dem Rebstock nicht, sondern es dient zum „Auswaschen“ von schädlichen Mikroorganismen und Pilzen bei den Verletzungen der Schnittwunden, welche vom Rebschnitt stammen. Günther Brandl, der seine Weingärten auf den bekannten Lagen Zöbinger Heiligenstein, Kammerner Lamm  und vor allem auf seinem Liebkind, dem Kogelberg, hat, erläutert weiter seine Philosophie der Qualitätsarbeit im Weingarten um diese Jahreszeit: „Ich gehe in dieser Phase ständig durch meine Weingärten und kann eine eventuelle Nachkorrektur vornehmen, in dem ich dann, wenn die Triebe bis 15 cm lang sind, vorhandene Doppeltriebe entferne. Als Faustregel für gute Weinqualität gilt je 10 cm Fruchtrute ein Trieb“. Auf seinen Urgesteinsweingärten entstehen in der Folge im Klassik-Bereich mittelgewichtige Weine, mit dem typischen Sortenspektrum vom Grünen Veltliner und Riesling. Die Weine aus den besten Lagen, welche im Reservebereich angesiedelt sind, bringen das Mikroklima sowie die Bodenstruktur der Lagen in die Flasche. Diese ruhen relativ lange auf der Hefe, das wiederum ergibt eine saftige Frucht, gut eingebundene Säure und ausdrucksvolle Weine mit Charakter und großem Potential. Und diese Weine können am 7. April beim Linzer Weinfrühling verkostet werden.  

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