Weingut Sepp Moser – Weine als Kulturgut

Von Hans Stoll   12.März 2018

Die berühmteste Persönlichkeit dieser Dynastie war wohl Prof. Dr. Lenz Moser, welcher in den 1950er Jahren unter anderem neue Wege in der Rebenerziehung beschritt. Später, es war ab 1960, erfüllte sich Dr. Lenz Moser einen Traum: Nachdem er sich intensiv mit römischer Architektur beschäftigte, errichtete er an den Hängen des Rohrendorfer Lössweges das Atrium Haus.

Das Atrium Haus - römische Architektur im Kremstal

Ein sonnendurchflutetes Gebäude, welches heute noch als einzigartig in Österreich gilt und in dem sich mehr als stilvoll feiern lässt.

Sein Bruder Sepp Moser startete in den 1980er Jahren mit eigenen Weingärten im Kremstal und im Neusiedlersee Gebiet und konnte später auch das Atrium Haus übernehmen.

Zur Jahrtausendwende war es wiederum dessen Sohn, Niki Moser, welcher das Steuer übernahm. Niki führt seither konsequent das Weingut in eine neue Ära und stellte als einer der ersten in Österreich auf biodynamische Wirtschaftsweise mit all ihren bereits bekannten Facetten um. Die Weingärten werden ausschließlich mit organischem Dünger versorgt, die Lese erfolgt ausnahmslos per Hand und weder die Trauben noch die Maische werden geschwefelt. Reinzuchthefen haben Hausverbot, es wird ausschließlich spontan mit natürlichen Hefen vergoren. Somit gelingt es, die Intention des Hauses optimal umzusetzen: Freude-Weine und nicht Spaß -eine zu machen, letztere weisen in der Jugend viel Frucht auf und springen dem Weinfreak aus dem Glas entgegenspringen. Freude-Weine wollen entdeckt werden, mit all ihren verschiedenen Geruchs- und Geschmacksnuancen. Und genau das zeigen uns unter anderem die Lagenweine in aller Deutlichkeit: der Grüne Veltliner von der Ried Schnabl mit saftiger, mineralischer Creme, der Riesling von der Ried Gebling mit mineralisch-kreidigen Kräuter-, Pfirsich- und Zitrustönen, sowie der Veltliner vom Breiten Rain, würzig, vielschichtig und mineralisch.

Auf den Punkt gebracht: Weine als Kulturgut zum Genießen.