Wachau DAC – (m)eine Meinung
Überraschend war es schon, als in der vergangenen Woche das Thema Wachau DAC medial hochgekocht wurde und in den Fokus vieler Meinungsbildner, Befürworter wie Gegner gerückt ist.
Bis vor nicht allzu langer Zeit hatte man das Szenario einer DAC für die Wachau nicht im Blickfeld. Die 1983 eingeführten Qualitätsbezeichnungen Steinfeder, Federspiel und Smaragd (früher: Honifogl) stehen ja ausschließlich für typische Wachauer Weine mit kontrollierter Qualitätssicherheit. Bis jetzt war man zum Teil der Meinung, diese Bezeichnungen für leichte, gehaltvolle und kräftige Weißweine würden am Markt das Auslangen finden und die Typizität der Wachau widerspiegeln.
Jetzt wurde dem nationalen Weinkomitee der Entwurf vorgelegt (also noch nicht beschlossen), wonach sich auch die Wachau mit der geschützten Herkunftsbezeichnung DAC schmücken soll. Im Kern geht es dabei um die Schärfung des Profils was die Herkunft der Weine im Detail betrifft. DAC bedeutet primär nun mal „kontrollierte Gebietsherkunft“. Mit Wachau DAC wird somit dem Konsumenten klar und deutlich dargestellt, dass es sich ausschließlich um Wein aus diesem spezifischen Gebiet handelt, der handgelesen ist und dort auch produziert wurde.
Gesellt sich zu dieser Bezeichnung ein Herkunftsort (wie z. Bsp. Dürnstein, Spitz usw.) so sind für diesen Wein genau definierte Rebsorten zu verwenden, welche aus den zugelassenen Ortsbezeichnungen stammen. Diese Maßnahme wird die Ortsnamen stärken und das Profil der Herkunft schärfen. Ganz oben an der Spitze der Pyramide sollen Weine aus einer genau definierten Lage, also Riede stehen, welche nur den Sorten Grüner Veltliner und Riesling vorbehalten ist. Alle anderen Rebsortenweine aus diesen bestimmten Lagen kommen wie schon dargestellt, mit dem Ortsnamen auf den Markt.
Auf den Punkt gebracht, präsentiert sich Wachau DAC mit einem klaren Herkunftsprofil: Gebietswein, Ortswein, Riedenwein – ergo dessen bedeutet das für den Weinliebhaber eine leicht verständliche Mitteilung über die Herkunft. Die schon vorhandenen Bezeichnung Steinfeder, Federspiel und Smaragd bleiben bekanntlich stehen. Kritiker, die meinen das Ganze wird damit unübersichtlicher und komplizierter, mögen bitte diese neue Ordnung aus der Sicht des Konsumenten sehen. Die werden nach einer kurzen Eingewöhnungsphase das neue Herkunftssystem schnell akzeptieren. Genau wie damals – 1983! Da mussten wir auch eine Weile den Weinliebhabern erklären, was es mit Steinfeder & Co. auf sich hat.