Völlig „losgelö(s)st“

Von Hans Stoll   12.Juni 2017

Starke Winde sorgten dafür, dass an vielen Hängen der benachbarten Gebiete dieser wertvolle Stoff anschließend angeweht wurde. Wesentliche Bestandteile des Lössbodens sind Kalk, Silikate und verschiedene Mineralien wie Kalzium und Magnesium. Heute stellt diese Bodenart für die darauf wachsenden Reben einen optimalen Untergrund dar. Dieser Bodentyp funktioniert ähnlich wie ein Schwamm, nimmt bei Regen das Wasser gut auf, um dann in der trockenen Vegetationsphase die Pflanzen optimal mit Feuchtigkeit zu versorgen.

Von dieser Bodenart profitieren die Weinbaugemeinden östlich von Krems ganz besonders und als naheliegende Konsequenz hat sich eine Winzervereinigung mit der Bezeichnung „Losgelö(s)st“ zusammengefunden.  

Die Mitglieder der Winzervereinigung Lösswinzer.

Speziell in den Weinbauorten Gedersforf und Rohrendorf, östlich von Krems, wird der Begriff Terroir zum klar erkennbaren Geschmacksprofil in den Weinprodukten. Primär ist es Grüner Veltliner (neben dem Riesling), welcher bei diesem Bodenangebot in Kombination mit dem vielfach zitierten pannonischen Klima zur Höchstform aufläuft. Von leicht-frisch-fruchtig bis zu vollmundig-kräftig-opulent, alle vinophilen Varianten kommen in die Flasche und können in der Folge am Gaumen mit einem sehr gut balancierten Säure- und Extraktverhältnis  genossen werden.

Zur Winzervereinigung Losgelös(s)t gehören 17 Betriebe, welche in allen Segmenten des Weinbaus tätig sind: von biologisch bis konventionell, vom Kleinbetrieb im Nebenerwerb bis zu großen Betrieben mit mehreren Mitarbeitern. Trotz dieser Unterschiede verfolgen alle Beteiligten ein Ziel: sortentypische Weine zu produzieren, welche dem definierten Begriff „Lösswein“ entsprechen!

Übrigens: die Bezeichnung „Löss“ kommt aus dem Schwäbischen und bedeutet dort so viel wie „locker“. Und Winzergattin Margit Mantler bezeichnet den typischen Lösswein als „Nasen- und Gaumenerotiker“! Alles klar? www.losgeloesst.at