Anton Bauer: Feuersbrunner Exportkaiser

Ein Gebiet, das eigentlich an den Ausläufern des bekannten Zöbinger Heiligenstein beginnt und sich in östlicher Richtung bis kurz vor die Tore von Wien ausdehnt. Durch diese geographische Ausrichtung sind die Weinbergslagen allesamt südlich ausgerichtet und die Rebstöcke könne sich optimal zur Sonne hinneigen.

Tiefe Lössschichten, die da und dort auch Lehmschichten und Granitböden vorweisen, sorgen dafür, dass die Stöcke zu Tiefwurzlern werden und an die notwendige Feuchtigkeit samt den mineralischen Schichten gelangen. Hat man zudem noch einen Klimamix mit pannonischen (warmen) Zonen und den kühlen Nordwestströmungen, ergibt das eine finessreiche Frucht-Säure Balance.

Anton Bauer hat sich seine önologische Philosophie im Burgund und einigen weiteren Auslandsaufenthalten, sowie bei seiner mehrjährigen önologischen Tätigkeit in der Heimat vertieft und setzt diese konsequent im eigenen Betrieb um. Die Eckpfeiler seiner Arbeit bestehen aus schonendem Umgang mit Pflanzenschutzmittel, einem gesunden, humusangereicherten Boden, exakte Grünlese und die Ernte der reifen Trauben ausschließlich per Handlese. Damit nicht genug, werden alle Trauben bzw. Beeren nochmals auf dem Sortierband (mittels Scanner) gecheckt. Nach dem Gärprozess darf sich der Jungwein noch einige Zeit auf der Feinhefe ausruhen, ehe relativ spät abgefüllt wird.

Das Ergebnis sind regionstypische, terroirgeprägte Qualitätsweine, die ständig höchste Bewertungsnoten erreichen. Nicht nur die Österreicher wissen diese Qualität zu schätzen (Winzer des Jahres 2017), sondern beachtliche 70 Prozent der Gesamtproduktion geht in den Export. Davon ein Großteil in die USA, UK und unter anderem zu unseren Nachbarn nach Deutschland und der Schweiz.

Klarerweise spielt auch bei den Bauers der Grüne Veltliner die größte Rolle im Sortiment. Ried Stiegl als Beispiel, zeigt dem Genießer frische Kern- und Steinobstnoten mit einem eleganten Säure-Körper Spiel und verführt zum nächsten Schluck. Dass der Wagramer Winzer auch bestens mit der lokalen Topsorte umgehen kann, dafür steht der Feuersbrunner Rote Veltliner: würzig, mandelig, frisch am Gaumen, mit einem Touch exotischer Früchte und vollmundigem Geschmacksprofil. Alte Rebstöcke sind es, die bestes Traubenmaterial für den Riesling liefern. Erfrischende Steinobst-, dezente Honignoten, etwas Zitrus am Gaumen mit einem kräftigen, mächtigen Abgang. Ein Wein mit enormen Zukunftspotential, welcher grundsätzlich die Philosophie des Anton Bauer bestätigt: Man muss dem Wein einfach seine Zeit geben, egal ob im Weingarten, im Keller oder später beim Genuss!