Spitzen-Restaurant Holzpoldl nun ganz geschlossen

Von Karin Haas   31.Oktober 2016

„Es war nicht die Abwertung im Gault Millau und im A la-Carte. Das Burn-out hat sich schon länger abgezeichnet“, sagt Gerhard Fehrer. Seit Ende September ist der Chef des beliebten Gasthauses außer Gefecht. Er lag wegen Erschöpfung im Spital und musste den Kochlöffel abgeben.

Die Wildwochen im Oktober wollte das wackere Team rund um seine Ehefrau Berta Fehrer mit dem bisherigen Sous-Chef noch durchziehen. Eingeschränkte Öffnungszeiten und ein weiterer, dritter Ruhetag hätten dabei helfen sollen. Doch nun ist alles anders. Der Holzpoldl ist bis auf weiteres geschlossen.

Auf der Homepage ist eine Schließung im November und Dezember angekündigt. Doch es könnte ein längeres Aus für die beliebte kulinarische Anlaufstelle werden. „Wir wollen uns Zeit zur Erholung geben. Es kann bis Mitte nächsten Jahres dauern, bis wir wieder aufsperren“, sagt Gerhard Fehrer. Und: „Wir haben Jahrzehnte  auf Hochdruck gearbeitet und wollen uns so viel Erholung gönnen, wie wir brauchen.“

Entgegen anderslautender, manchmal böser Gerüchte, könne man es sich locker leisten, so lange zuzusperren oder sogar noch  länger, sagt der Spitzenkoch. Wenig bekannt ist, dass Fehrer neben dem Holzpoldl noch weitere Standbeine hat. Er betreibt die Kantine im Linzer Unfallkrankenhaus und im Krankenhaus Steyr. Das Ehepaar Fehrer will sich umso mehr eine längere Auszeit gönnen, als das Burn-out nicht der einzige Schicksalsschlag in der Familie ist. Berta Fehrer musste neben hohem Einsatz im Holzpoldl gegen eine Krebserkrankung kämpfen.