Noch 26 Tage
Der Horror der Kurz-Leute ist die Demobilisierung.
Es war ein bitterer Wahltag für Herwig van Staa: 2004 blieb der Tiroler bei seiner ersten Landtagswahl mit 49 Prozent weit unter den Umfragewerten. Die Mandatsmehrheit ging sich für den künftigen Landeshauptmann knapp aus.
Darauf verweisen schwarze Wahlwerber, wenn man sie auf die blendenden Umfragewerte von Sebastian Kurz anspricht. Ihr Horror ist eine Demobilisierung in Erwartung eines sicheren Sieges.
Noch deutet vieles auf eine höhere Wahlbeteiligung am 15. Oktober hin. Die Ausgangslage ist anders als früher, die Fortsetzung der Großen Koalition unwahrscheinlich. Es gehe um eine „Richtungsentscheidung“, sagen die Wahlstrategen und versuchen damit, Hochspannung zu erzeugen.
Auch die kleineren Parteien müssen mobilisieren, ihr Dasein im Nationalrat ist bedroht.
26 Tage bleiben noch, um die Nichtwähler anzusprechen und Unentschlossene zu gewinnen. Die Demokratie lebt von der Teilnahme; die Nichtwähler als größte „Partei“ sind ein Alarmsignal.
Egal, wie es ausgeht, kurz danach sind alle Probleme des Landes gelöst. In diesem Versprechen sind sich nämlich alle einig.