Kalorienbomben
Die Österreicher futtern sich an die Weltspitze.
Vielgerühmtes, vielgeliebtes Österreich.
3769 Kalorien pro Tag sind kein Lercherl. Das ist ganz schön viel Energie, die sich die Österreicher jeden Tag einverleiben, was zugleich auch Platz Eins in der weltweiten Wertung der täglichen Kalorienaufnahme bedeutet. Damit verweisen wir sogar die Fast Food Junkies aus den USA auf die hinteren Plätze. Die amerikanische Gruppe recovery brands machte sich auf die Suche nach den Nationen, die die meisten Kalorien zu sich nehmen und veröffentlichte die OECD-Studie (Zeitraum 2004 bis 2013) mit folgendem Ergebnis: Österreich ist mit 3769 Kalorien an vorderster Front, das untere Ende flankiert Indien mit durchschnittlich 2500 Kalorien pro Tag.
Fett ist geil
Fett ist Geschmacksträger und Fett hats’ in sich. Die herzhafte Leberkässemmel zur Jause, das in Butterschmalz soufflierte Schnitzerl, die süßen Krapfen mit Vanillecreme, der flaumige Kaiserschmarrn und die deftige Speckjause am Abend. Wie es ausschaut, steht und fällt Österreich mit dem traditionellen, kulinarischen Angebot. Feinkostladen hin oder her. Das Deftige, das Panierte und das Frittierte schmeckt nun einmal den meisten Menschen. Tendenz steigend. Einzig Österreich ist nicht alleine, sondern befindet sich in guter Gesellschaft. Weltweit, hat sich die Kalorienzufuhr sich seit den 60 er Jahren um mindestens 20 Prozent gesteigert. Die USA, Nordamerika, Westeuropa. Alle naschen an dem unrühmlichen Erfolg mit.
Essen allein ist nicht genug
Freilich steigt mit der Zunahme an kalorienreichem Essen auch die Gefahr, gesundheitliche Schäden davonzutragen. Der Rat von Ernährungsexperten lautet immer wieder, möglichst viel Obst und Gemüse zu essen, sich ausgewogen und saisonal zu ernähren und auf Fertigprodukte zu verzichten. Der so genannte Grundumsatz beträgt bei einem 80 kg schweren Mann rund 1.900 kcal. Alleine eine 300 g schwere Pizza, reichlich mit Salami und Käse belegt, kommt auf 1000 Kalorien. Dazu noch zwei Halbe Bier mit 500 Kalorien und das Ziel ist so gut wie erreicht.
Gerade beim Alkohol dürfen sich die Österreicher ebenso wenig rühmen. Weltweit bechern nur die Litauer mehr. Wir befinden uns mit ca. 12,1 Litern reinen Alkohol pro Jahr an zweiter Stelle.Und selbst beim Rauchen sind wir unter den Top Ten weltweit, wenngleich immer seltener zum Glimmstengel gegriffen wird.
Es scheint, dass wir eine große Last zu tragen haben.
Vielgeprüftes Österreich.
Die Asketen bzw. Ess - und Alkoholverweigerer leben nicht länger, es kommt ihnen nur so vor !
Es lebe der Puritanismus, es lebe die Genussfeindlichkeit !
P.S. Es findet sich sicher auch eine Statistik die "beweist" dass zuviel Sex ungesund sei ( die Amis werden das schon nachweisen ).
Vorsicht bei diesen Zahlen.
In der Regel wird in diesen Statistiken mit in Österreich verkauften bzw. produzierten Gütern gerechnet.
Verkaufte sind falsch, da Österreich Tourismusland ist und wesentlich mehr Nächtigung im Land verzeichnet, als Österreicher im Ausland nächtigen.
Produzierte sind auch falsch, da Österreich im Fleischsektor mehr exportiert als importiert
Sehr geehrter Hr. Braun,
bitte übernehmen Sie nicht ungeprüft jeden Bericht ( auch wenn er schon in der Österreich gestanden ist).
Mich hat eigentlich die unglaubliche Zahl von 3769 Kalorien täglich stutzig gemacht und habe daher im Netz etwas recherchiert.
Eine schöne Zusammenfassung lesen Sie da:
http://www.vice.com/alps/read/wir-in-oesterreich-sind-gar-nicht-so-verfressen
Sehr geehrter rektor,
Eigentlich bin ich immer sehr vorsichtig, was Zahlen und Statistiken betrifft. Mir persönlich sind die 3769 Kalorien auch sehr hoch vorgekommen und habe deswegen bewusst die Studien zitiert, damit sich der Leser ein Bild davon machen kann. Im Übrigen habe ich den Artikel im Independent gelesen und bin dann über Verlinkung zu "recoverybrands" gekommen.
Einzig die Zusammenfassung von "Vice" heranzuziehen ist ebenso unzulässig, denn hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Im Wesentlichen unterscheidet man nämlich folgende Begrifflichkeiten: Grundumsatz, Kalorienbedarf, Kalorienverbrauch, Kalorienzunahme. Ich zum Beispiel habe einen Grundumsatz von 1800, liege aber nicht den ganzen Tag herum sondern betreibe Sport und komme somit auf einen Kalorienbedarf von 3400. wenn ich nun viel Süßes und Fettes essen würde, regelmäßig Alkohol konsumiere würde ich im Endeffekt wahrscheinlich mehr Kalorien zunehmen als verbrauchen und an Gewicht zulegen. Oder? Liebe Grüße PB
uiii, da sitzt einer im glashaus und wirft mit steinen!
die OÖN, u.a. auch der autor des obigen artikels, präsentieren diese ungxunde lebensweise mediengerecht, in regelmäßigen abständen:
* schaumrollentests
* krapfentests
* weinshows
* bierverkostungen
* bratwirtschltest (in kürze am weihnachtmarkt)
* ...
nur hin und wieder gibt es, so wie gestern/vorgestern, einen miniartikel über gesundes obst (äpfel).
conclusio: im ALK-ranking bereits nr. 2 (bisher 3.) --> das geht noch besser...
Hallo Capsaicin,
Ganz verstehe ich ihre Kritik nicht. Ich betreibe viel Sport, bin strikter Nichtraucher, esse wenig bis gar nichts Süßes und Fettes und genehmige mir hie und da ein Glas Wein (Genuss!). Meine Blut- und Leberwerte sind vorbildlich und ich denke, dass ich eigentlich gesund lebe. Verbesserungsbedarf ist immer gegeben .
Zudem weise ich in meinen Beiträgen immer wieder darauf hin, wo viel Zucker versteckt ist. Freilich haben sie recht, ein Zuviel ist nie gut. Beim Alkohol sowieso nicht - habe ich aber auch nie behauptet.
In diesem Sinne trinke ich eine Tasse Kräutertee auf Sie (schmeckt exzellent).
Liebe Grüße
Philipp Braun
werter hr. braun,
sehr löblich ihr lebensstil & ihre fitness !
es geht weniger um ihre person selber, sondern um die berichterstattung für das mehr oder weniger breite publikum.
es leiden eh schon soviel unter fettleibigkeit, trinken & rauchen zuviel, kaum bewegung, von den blutwerten - jenseits von gut und böse - ganz zu schweigen.
wäre doch lässig, wenn sie z.b.etwas mehr auch von der GESUNDEN vielfalt des lebens berichten, das "zeugs" dazu, haben sie offensichtlich.
themen wie z.b.:
* sport & bewegung
* obst & gemüse
* ALK-freie getränke
* nikotinfrei durch leben
* da gäbs noch viel gxundes
conclusio: ein wenig mehr das verantwortungsbewusstsein des volkes --> forcieren...
Werter capsaicin
das "mehr oder weniger breite Publikum" so wie sie es nannten hat trotz allem eine Selbstverantwortung.
Die Beiträge von Hr. Braun sind meiner Meinung nach sehr gut und lassen diesbezüglich (themabezogen) traurige Zeiten der OÖN vergessen.