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"Die Gier is wos schiachs"

Von Philipp Braun, 09. Oktober 2016, 09:56 Uhr

Sonderangebote im Überfluss. Hauptsache billig.

Vor 44 Jahren zählte der Mann noch als Mann. Und wenn ein Gratis-Buffet in Sichtweite war, kannten die kulinarischen Gladiatoren kein Pardon, um den eigenen Teller randvoll zu beladen. Aspik, Hendlhaxn, oder Topfencreme konnten nicht zurückgelassen werden. Hauptsache man setzte die Ellbogen richtig ein, und sicherte sich beim Buffet einen Platz ganz vorne. Erste Reihe fußfrei.

Was das Buffet auf der einen Seite, sind die Lockangebote auf der anderen. "Kauf drei, Zahl zwei", "Heute 30 Prozent billiger" oder "XXXL-Angebot". Die Konsumenten-Triebe werden aus den Tiefen hervorgekitzelt und wie ein Hamster packt man Dinge für den täglichen Nichtbedarf in den prallen Einkaufswagen. Hauptsache viel. Hauptsache billig.

Dass man teilweise nicht unbedingt günstiger einkauft, zeigt sich oft, wenn man die Nahrungsmittel auf den Kilo- oder Literpreis aufrechnet, wenn faulige Lebensmittel unter den Einkauf geschmuggelt werden, oder wenn man im täglichen Überfluss, die Lebensmittel unberührt in den Müll fallen lässt. Für die Abfallforscherin Felicitas Schneider sind Sonderangebote neben soziodemographischen (Alter, Ausbildung) und individuellen Faktoren (persönliche Werthaltung) eine der Hauptursachen für Lebensmittelabfall. Oft landen unbeschädigte Verpackungen mit Inhalt (Milchprodukte) beziehungsweise einzelne ganze Lebensmittel ohne Verpackung (Ananas), angebrochene Lebensmittel, halbvolle Packungen, oder angeschnittene Lebensmittel im Abfalleimer.

Die individuelle Gier nach dem Billigsten kostet allerdings auch einiges: Umweltfolgekosten, miserable Arbeitsbedingungen oder unethische Tierhaltung. Wie ein Bumerang kommen die Kosten retour. Ist aber auch egal. "Bei der heißen Schlacht am kalten Buffet, da zählt der Mann noch als Mann, und Aug' in Auge, Aspik und Gelee, hier zeigt sich, wer kämpfen kann, hurra!" 

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6  Kommentare
6  Kommentare
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( Kommentare)
am 16.10.2016 11:10

Hauptsache ist, dass die Konzerne jedes Jahr kräftige Umsatz- und Gewinnsprünge verzeichnen dürfen. traurig

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jago (57.723 Kommentare)
am 09.10.2016 15:14

> Die Konsumenten-Triebe werden aus den Tiefen hervorgekitzelt
> und wie ein Hamster packt man Dinge ...

Als ich in der Pubertät war, war das Ziel des Erwachsenwerdens, die Triebe in den Griff zu kriegen.

Für die Kinder sind die Erwachsenen verantwortlich, die die Triebe bereits im Griff haben.

Die Industrie, das Marketing ist da nicht vorgekommen.

Da hilft auch das Passiv-"man" im Artikel (s.o.) nicht über die persönliche Verantwortung hinweg.

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PhilippBraunOOEN (161 Kommentare)
am 09.10.2016 17:04

Es gibt immer einen der verführt, und einen der sich verführen lässt...
beide müssen sich an der Nase nehmen
Lg
Philipp Braun

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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 09.10.2016 10:20

und Werbung ist die beste Antriebsfeder für Gier und Neid, weltweit auch ein Milliardengeschäft !

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jago (57.723 Kommentare)
am 09.10.2016 15:05

Nein nein! Die Leit sind selber schuld, nicht die Industrie grinsen

Die Industrie, das Marketing nutzt die Schwächen der Leit, den Hang der Leit zu Sünde (Gier, Habsucht) nur aus. Das Marketing ist nicht dazu da, die Mama oder die Kindergartentante der Duckmäuser zu machen sondern dazu, Geld zu verdienen.

Verantwortlich sind die Leit selber, die nicht erwachsen werden wollen. Die Frauen mit den Torten und die Männer mit dem Bier zum Beispiel.

Am meisten und am unverschämtesten verdienen die Bevormunder und ihre Parteien an den Duckmäusern, die vorgeben, sich für sie "einzusetzen". Mit hochbezahlten Sitzen in den Parlamenten und mit Regierungsjobs.

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kontrolle (2.691 Kommentare)
am 09.10.2016 19:07

Ja, aber da gibt es ja welche, die fröhnen proaktiv diesen selbsternannten Bevormundern, ohne Leistung, auch noch, oder? Sehen sie als Stars, oder? Lassen sich von diesen besuchen, an ihren Festen teilnehmen, hören sich deren Dilettantismen an?

Das sollen und müssen auch jene sein, die diese in Zukunft überwiegend bezahlen müssen. Ein Star kostet eben.

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