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Fake News: Was bisher geschah (und was geschehen muss)

Von Martina Mara, 04. April 2017, 00:04 Uhr

Hinter uns liegt das Wochenende des 1. April. Zyniker sagen: Der einzige Tag im Jahr, an dem Nachrichten im Internet kritisch vom Publikum hinterfragt werden. Tja, April, April – die nette Humorschwester der Fake-News-Debatte sozusagen.

Fünf Monate nach der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl und vier nach unserem heimischen Korrelat darf man aber ruhig auch mal außerhalb der Kulturtechnik des Aprilscherzens fragen, was aus dem Kampf gegen Fake News eigentlich geworden ist. Im Anschluss an den Wahlerfolg Donald Trumps im November letzten Jahres standen manipulative Falschmeldungen, die sich online teils lauffeuerhaft verbreitet hatten, ja hoch in der internationalen Kritik. Den ihnen unterstellten Einfluss auf Wählerentscheidungen nannte Facebook-Chef Mark Zuckerberg damals noch larmoyant eine "crazy idea". In der Zwischenzeit hat der Facebook-Häuptling seinen Standpunkt überdacht.

Tatsächlich gibt es mittlerweile erste Ansätze zur Einschränkung von Fake News in sozialen Online-Netzwerken. Die ARD etwa hat erst gestern ihr Rechercheprojekt "Faktenfinder" gestartet. Und auch Facebook wird aktiv. Dieser Tage ist bekannt geworden, dass das einflussreichste aller Netzwerke die mit 14 Millionen Dollar geförderte "News Integrity Initiative" des Journalismusforschers Jeff Jarvis unterstützt. Außerdem experimentiert Facebook seit einigen Wochen auch auf eigene Faust mit der Kennzeichnung potenzieller Falschmeldungen. Unter Mithilfe unabhängiger Faktenchecker werden erste Facebook-Posts bereits heute als "disputed" – umstritten – ausgewiesen und visuell durch ein rotes Warndreieck markiert.

Die Crux an der Sache ist allerdings folgende: Natürlich ließen Trump-Fans nicht lange auf ihre Kritik an den vermeintlichen neuen Zensurmaßnahmen warten. Und zumindest teilweise sind ihre Kritikpunkte sogar nachvollziehbar. Mit der Einführung von Faktenprüfern wird das Problem nicht gelöst, sondern wahrscheinlich nur eine Etage nach oben gespielt – von der Glaubwürdigkeit einzelner Meldungen zur Glaubwürdigkeit der Meldungsprüfer. Und zur Frage, wer die Lizenz zum Faktencheck vergibt.

Aus diesem Grund ist für mich klar: Unser wichtigstes Ziel muss immer die Förderung aufgeklärter und medienkompetenter User sein. Wir brauchen junge Leute, die selbst in der Lage sind, etwaige Motive hinter meinungsbildenden Posts zu reflektieren. Ein Schulfach zur Vermittlung digitaler Kompetenzen, wie es derzeit endlich auch für Österreich diskutiert wird, wäre ein guter – dringend notwendiger – Start. Damit Online-Nachrichten nicht einfach für bare Münze genommen werden. Weder am 1. April noch an irgendeinem anderen Tag des Jahres.
 

Martina Mara ist Medienpsychologin und forscht am Ars Electronica Futurelab zur Mensch-Roboter-Beziehung.

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21  Kommentare
21  Kommentare
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Wellington (1.369 Kommentare)
am 17.05.2017 08:41

Ich frage mich, warum man "Fake News" so schlecht reden will.
Jede Reglementierung ist doch sehr häufig bereits eine Fake News, denn wer darf bestimmen, was eine Fake News ist?

Man nehme z.Bspl. Meldungen der "syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte" oder der Hinweis von Guglbua auf die türkischen Sarin-Lieferungen oder die Abnehmer des IS-Öllieferungen.
Tausende LKWs und unzählige Geldtransfres will keiner bemerkt haben? Dafür werden alle Transfers im BIC/Swift Abkommen gesammelt. Oder die finanziellen Transfers unserer Saudi-Freunde im Zuge der 09/11 Geschichte.

Ganz schlimm und endgültig Richtung Diktatur dürfte es aber erst mit den Gesetzen gegen Hetze usw. werden, dann können alle Kritiker sofort mundtot gemacht werden, denn was eine Hetze ist, entscheiden stets die Anderen.
Und die Medien folgen stets der (Geld)Quelle.

Also FakeNews in irgend eine gelenkte Form zu zwingen, ist Diktatur in Reinkultur, denn die "Ehrlichen" sind immer die derzeitigen Machthaber!

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danube (9.663 Kommentare)
am 07.04.2017 13:26

Martina Mara sollte selbst mal hinterfragen, ob sie nicht diejenige ist, die Fake News verbreitet. Angefangen damit, dass sie jene, die den Klimawandelschwindel hinterfragen, als "leugner" denunziert und jetzt bei der erweiterten Gehirnwäsche in Form eines Schulfaches für "Medienkompetenz" mithilft.

Leute, vertraut eurem Gefühl und euren Sinnen und hinterfragt zurecht weiter das, was uns in den öffentlich rechtlichen Medien serviert wird!

"Lügen laufen Sprints, aber die Wahrheit läuft einen Marathon" – Michael Jackson

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 07.04.2017 13:41

Das ist eigentlich unnötig:
"Angefangen damit, dass sie jene, die den Klimawandelschwindel hinterfragen, als "leugner" denunziert". Das merken wir genau am warmen Wetter.
Aber du darfst das ruhig glauben und weiter leugnen. Du bist in bester Gesellschaft mit Donald aus den USA.

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danube (9.663 Kommentare)
am 08.04.2017 11:50

dein Argument, mich gleich in eine Schublade zu stecken, sagt viel über dich aus.

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Gugelbua (31.900 Kommentare)
am 06.04.2017 10:18

da Medien selber nicht mehr recherchieren gibts nur noch die vorgegebenen Meldungen der Agenturen die sich nach dem politischen Machtverhältnis richtet.
wieso sagt keiner das die Türkei (Erdogan) Giftgas für den Krieg liefert?
und damit Asad den Erzfeind zum Teufel der Welt stempelt,
daß die EU das nicht wissen will gehört auch zum schmutzigen Geschäft dieses Krieges.
Michael Lüders, Nahostkenner hat dazu eine sehr treffende Aussage.

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am 04.04.2017 12:44

"Fake News" gab es schon lange vor dem Internetzeitalter, nur waren sie damals das fast exklusive "Privileg" etablierter Meinungsmacher.

Das Internet hat in dieser Hinsicht ein "level playing field" geschaffen, wo jeder mit Zugang seinen Input über alle möglichen Kanäle geben kann: Manche YouTube-Kanäle drücken längst etablierte Medien an die Wand, was Reichweiten angeht. So kann auch jeder seine "Fake News" erzeugen - gleichzeitig schafft das Internet allerdings auch die Möglichkeit zur schnellen Gegenrecherche und ist somit der Tod vieler "Fake News".

So wird es zum Alptraum der Meinungsmonopolisten, speziell derer, die sich stark aus Zwangsgebühren und "Förderungen" speisen, sich dabei als moralische und sonstige Instanzen sehen. Und das ist schon eher das Problem: Oft geht es eben nicht um eindeutige "Fake News" und Lügen, sondern um alternative Sichtweisen. Statt sich auf dem Marktplatz der Ideen zu behaupten wird heute gerne wieder nach Zensur-light gerufen.

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am 04.04.2017 12:52

Das geht nämlich gerade in Deutschland ab. Das ist eine relevante Meldung in dem Zusammenhang:

"Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) kritisiert das geplante Gesetz gegen Hasskommentare im Internet. "Das läuft auf die staatliche Einsetzung privater Meinungspolizei hinaus""

(Meedia)

Unter dem Begriff "Hassrede" sollen Meinungsäußerungen mit Bannsprüchen belegt werden, die eigentlich nicht strafbar sind, aber dennoch unerwünscht. Dazu füttern sie "private" Vereine, an deren Spitze ironischerweise z.T. Ex-Stasi-Personal steht.

Unter dem Begriff der "Hassrede" und "Fake-News" geht es hier in Wirklichkeit um einen Kampf verschiedener Meinungen. Staatliche Mittel und Agenturen einzusetzen um die gegnerische Meinung zu bekämpfen ist schon eine Jahrhunderte alte Taktik, das konnte schon die Kirche. Das Internet ist nur ein neuer Spielplatz, ansonsten sieht man hier nur ganz alte Muster, hervorgerufen von Leuten die das Konzept der Meinungsfreiheit nicht verinnerlicht haben.

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am 04.04.2017 13:04

Falschmeldungen gibt es auch, aber das größere Problem ist die gelenkte meist negative Stimmungsmache.

Diesen niederschwelligen Unmutsäußerungen ist kaum beizukommen, sie richten wirklich Schaden an und nützen letzlich niemanden. Außer dass unsere Gesellschaft von innen von Hass zerfressen wird.

Was uns absolut schwächt als Gesellschaft, als Volk und als Nation.

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am 04.04.2017 13:20

Jaja, mit "niederschwelligen Unmutsäußerungen" hatten Herrscher zu jeder Zeit der Menschheitsgeschichte zu kämpfen: Da regierten sie so gut, zum Wohl ihrer belämmerten Untertanen und dann murren diese undankbaren Kreaturen. Denken und sprechen (!!!) negativ, statt brav und positiv. Manchmal waren dafür Agitatoren veranwortlich, rebellische Individuen, die man zum Schweigen bringen konnte. (Mit einer Sperrung des Twitter-Accounts war es damals aber nicht getan zwinkern Im Notfall gab man fremden Mächten und Agenten die Schuld, welche Zwietracht säten: Denn warum murrten diese niederen, nicht erleuchteten, nicht von Gott zu Herrschaft begnadeten, medieninkompetenten Kreaturen, wo man doch sooo gut regierte und sooo gut führte, sooo gut informierte? Warum sehen sie Probleme wo es von Amts wegen keine gab? Wo all die staatlich alimentierten Künster, Medienschaffer, Intellektuellen und "Aufgeklärten" einen "positiven Beitrag" leisteten warf der Pöbel, diese "Deplorables", nur Schmutz. Wieso nur?

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am 04.04.2017 14:03

Du beschreibst es und fühlst dich (?) als leidendes Opfer und verteidigst die Masse, die schnell zur wütenden Meute werden kann.
Emotion schlägt Sachlichkeit.

Das kann gut und schlecht sein, die Zustimmung zu CETA und TTIP liegen in Österreich nur mehr im einstelligen Bereich.

Wirklich kontrollierbar ist die öffentliche Diskussion zum Glück nicht.

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am 04.04.2017 14:41

Ich beschreibe die Dinge, wie ich sie sehe. Ich fühle mich nicht als Opfer.

Ich verteidige auch nicht "die Masse" (TM?), deren Irrationalität ich bei so vielen Themen eh gerne anspreche: Z.B. Atomkraft, Gentechnik usw.

Aber ich bin mir auch bewusst wie Eliten ticken, historisch und rezent. Die schmoren im eigenen Saft und schätzen es gar nicht, wenn ihnen die Definitonsgewalt streitig gemacht wird. Die Eliten als "rationaler" und "sachlicher" anzusehen, weil sie sich von ihren bequemen Positionen aus gewählter ausdrücken und in salbungsvollem Duktus sprechen, ist ein kompletter Irrtum. Den erkennt man wenn man auf Logik, Fakten, Inhalte achtet und sich nicht von dem Sing-Sang und Labels wie "hate speech" und "fake news" "XYZphobie" intellektuell einschläfern lässt.

Lies dirdie oben zitierte Kritik des VDZ an der Instrumentalisierung von Hasskommentaren zur Einschränkung der Meinungsfreiheit: Dort läuft der Hase, zwischen den Nebelgranaten kann man ihn doch manchmal sehen;-)

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am 04.04.2017 18:04

Diskriminierung der Gebildeten? Ein elaborierter Code ist verdächtig, einer der gschert daherredet aber ok?

Und Schriftsteller?

Was ist schlecht an Eliten? Im eigentlichen Wortsinn nichts.

Machtmissbrauch ist schlecht, und der kommt vom Geist der Unbildung.

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am 04.04.2017 18:18

Ob "Eliten" oder "Pöbel" - über den Wert eines Individuums sagt die neuerdings wieder so oft und vehement betonte Gruppenzugehörgkeit eh nichts aus. Trotzdem gibt es Gruppendynamiken die man kennen muss, will man die Gesellschaft verstehen - warum sich etwa manche so gerne als "Sprachpolizisten" aufbauen, die ihren Mitmenschen so genau (und bevorzugt mit Sanktionsmöglichkeiten) auf den Mund schauen wollen.

Und nein: Ich steh nicht drauf, wenn wer "gschert" daher redet. Oft genug begleitet eine verarmte Sprache eine stark verarmte Gedankenwelt, leider. Trotzdem kann ein einfaches Wort logisch, inhaltlich/faktisch tausend mal mehr Gewicht haben, als edles Geschwurbel welches oft doch nur Blendwerk ist, hinter dem sich auch nicht selten eine Ödnis des Denkens bis zum Horizont ersteckt.

Schönen Abend noch!

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am 05.04.2017 00:02

Ja, ein treffendes Wort mag ein ganz einfaches sein.

Genau hinhören lohnt sich, und hinsehen, das Wesentliche steht zwischen den Zeilen...

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.04.2017 13:35

es scheint auch dass es politisch nur noch Rechtsrechten und Linkslinken gibt die sich gegenseitig bekämpfen um Lügen oder Wahrheiten zu verbreiten bzw. aufzudecken .

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am 04.04.2017 13:56

In der öffentlichen Wahrnehmung sieht es so aus, in Wahrheit wollen die meisten Menschen auf der ganzen Welt nichts als in Frieden leben.

Am liebsten ohne Parteien... zwinkern

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.04.2017 14:44

YES ! zwinkern

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.04.2017 12:29

im Artikel :

. Und zur Frage, wer die Lizenz zum Faktencheck vergibt.

Aus diesem Grund ist für mich klar: Unser wichtigstes Ziel muss immer die Förderung aufgeklärter und medienkompetenter User sein. Wir brauchen junge Leute, die selbst in der Lage sind, etwaige Motive hinter meinungsbildenden Posts zu reflektieren. Ein Schulfach zur Vermittlung digitaler Kompetenzen, wie es derzeit endlich auch für Österreich diskutiert wird, wäre ein guter – dringend notwendiger – Start. Damit Online-Nachrichten nicht einfach für bare Münze genommen werden. Weder am 1. April noch an irgendeinem anderen Tag des Jahres.

1) wer wird sich zukünftig das Recht nehmen " dürfen " zu schreiben was WAHR / UNWAHR ist ?

2) wir erinnern uns an den Fall in der Schule als ein FPÖ BUA den Vater angerufen hat WEIL DIE politische WAHRHEIT gelehrt wurde !

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.04.2017 12:32

Trump selber schreibt Tausenden Tweets ,siehe Artikel gestern ,
und behauptet dass die Medien lügen .
wer sagt uns was er von sich gibt WAHR oder UNWAHR ist ?

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( Kommentare)
am 04.04.2017 12:57

Niemand.... kennt sich mehr aus. Trotzdem wird gewählt.

Intelligente junge Leute glauben übrigens fast nichts mehr.

Hochzeiten für Gurus, (Sekten)führer, Konservative, Nationalisten Märchenerzähler und diverse Oberdodln, meist machtgierige.

Schlechte Zeiten für sozial Intelligente, Gemeinwohlorientierte und naturwissenschaftlich Begabte.

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Gugelbua (31.900 Kommentare)
am 04.04.2017 10:01

wie man heute die Menschheit verarscht könnte jeder Tag der 1. April sein. grinsen

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