Die große Robo-Trickserei
Nun hatte sie also auch in Österreich ihren (gutbezahlten) Auftritt. Sophia, die weltberühmte Roboter-Dame, der man im vergangenen Oktober mit ordentlichem Tamtam die saudi-arabische Staatsbürgerschaft verlieh, war am Mittwoch live auf der Bühne des 4Gamechanger-Festivals in Wien.
Inmitten der beeindruckend großen Digital-Konferenz wurde die Androidin mit der Silikonhaut und den 62 Gesichtsausdrücken als eines der Highlights gehandelt.
Das Publikum hatte natürlich so seine Erwartungen. Kennt man doch Videos, in denen Sophia lebensecht, mit Witz und scheinbarer Schläue Konversation betreibt oder sogar von einem intrinsischen Wunsch nach Fortpflanzung erzählt. Internationale Medien bezeichnen sie regelmäßig als hochentwickeltsten Humanoiden, als empathischsten Roboter, als Manifestation dessen, was künstliche Intelligenz heute bereits zu leisten imstande ist.
Und dann, auf der Bühne in Wien: Funktionierte kaum etwas davon. Der Roboter stand da, kompliziert verkabelt, mehr Schaufensterpuppe auf K.O.-Tropfen als redegewandtes Gegenüber. Die Mimik wurde manierlich abgespult, doch schon auf die Warm-Up-Frage nach ihrem Befinden ("How are you doing?") erwiderte Sophia einigermaßen bescheuert, sie freue sich ebenfalls, den Moderator kennenzulernen ("Nice to meet you too"). Und schwupps war klar: Doch alles nur Show. Da drückt jemand Knöpfchen hinterm Vorhang.
Für das Wiener Publikum war es ein wohltuender Reality-Check: Von menschengleicher Intelligenz oder gar so etwas wie Bewusstsein sind androide Roboter gegenwärtig eben doch nur unwesentlich weniger weit entfernt als Kaffeemaschinen. Da hilft auch der schönste simulierte Augenaufschlag nichts.
Minder wohltuend könnte das Ganze allerdings für die vielen Privatinvestoren ausgehen, die Ende 2017 innerhalb von nur unglaublichen 60 Sekunden 36 Millionen Dollar für das aktuellste Projekt der Sophia-Macher springen ließen. Unter dem Titel SingularityNET werden dabei mit respektablem Marketinggeschick die Hype-Technologien A.I. und Blockchain verbandelt. Ziel: Eine dezentral zugängliche, künstliche Generalintelligenz. Kapitallockendes Maskottchen: Sophia. Das ist eine Trickserei, die stark am Rande der Unzulässigkeit entlangschlittert.
Martina Mara ist Professorin für Roboterpsychologie an der Johannes Kepler Universität Linz. Twitter: @MartinaMara. Haben Sie Fragen an Martina Mara? E-Mail: mara@nachrichten.at
was macht eine Künstliche Inteligenz wenn man sie mit Waffen ausrüstet? was sicherlich das Ziel ist!
kann sie zwischen gut und böse unterscheiden ?
diese sogenannte Künstliche Intelligenz hat nur ein Ziel die totale Kontrolle und Überwachung der Menschen, wird noch lustig werden
gestern in Galileo :
zwei Roboter haben ein Stuhl von IKEA selber montiert.
parallel dazu haben es zwei Menschen gemacht die NUR 50 Sekunden schneller waren .
Das hat bei den Robotern aber sicher nicht mittels KI funktioniert, sondern mit viel Vorbereitung und menschlicher Hilfe. Ohne es gesehen zu haben gehe ich nicht davon aus, dass die Roboter selbst den Karton geöffnet haben und die Anleitung für den Zusammenbau gelesen haben. Ich bin selbst in der Branche tätig und weiß was geht und was nicht.
Genau diese fragwürdige Art von Robotershow hat die Autorin mit dem Artikel thematisiert.