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Der Bitcoin und (s)eine unterschätzte Technologie

Von Martina Mara, 27. Jänner 2018, 00:04 Uhr

Hodln Sie Coins? Oder mehr so altbackenes Fiat Money? Macht Ihnen die FOMO zu schaffen? Oder haben Sie am Ende gar keine Ahnung was diese Zeilen bedeuten?

Dann kennen Sie den Gang-Slang der Kryptoszene nicht, haben wahrscheinlich lieber Papier als Code im Börserl und verfolgen das Geschäft mit Bitcoins höchstens als Mirakel der digitalen Gegenwart.

Einige Medienberichte über den Kryptowährungsmarkt, allen voran über seine (angeschlagene) Rampensau Bitcoin, sind tatsächlich höchst skurril. Da ist die Familie, die ihr Haus verkauft hat, um in virtuelle Münzen zu investieren. Da sind die Typen, die vor ein paar Jahren um ein bisschen Taschengeld Bitcoins gekauft haben und heute Selfies posten à la Dagobert Duck im Dollarpool. Es ist wie die Geschichte des Tellerwäschers, der zum Millionär wurde. Nur ohne Tellerwaschen. Und eventuell auch ohne Millionen. Je nachdem, wie es mit den Kryptokursen weitergeht.

Diejenigen, die Kryptowährungen besitzen, wollen von einem baldigen "Platzen der Blase" lieber nichts wissen. Sie wissen dafür, dass "HODL" ein aus einem Tippfehler entstandenes Synonym für "HOLD" und damit das langfristige Behalten virtueller Coins bezeichnet. Sie nennen Banknoten "Fiatgeld" und kennen die Angst, eine gute Investmentoption zu verpassen, als FOMO ("Fear of missing out"). Zwei sehr unterschiedliche Gruppen sprechen diese Sprache. Zum einen die Spekulanten, die auf nichts anderes als persönliche Gewinne hoffen. Zum anderen die Nerds, die sich selbst als "anti-hype" beschreiben und an die Zukunft von Kryptowährungen – vor allem aber an die dahinterliegende Technologie – glauben. Sie sind die langfristigen Gewinner. Wie es mit Bitcoin und Co weitergeht, kann derzeit nämlich niemand ernsthaft abschätzen. Ein Politikerstatement, ein Tweet eines Tech-Insiders entscheidet über Berg- oder Talfahrt der Kurse.

Während der Bitcoin möglicherweise stark überschätzt wird, wird sein technologischer Unterbau aber noch völlig unterschätzt: Die sogenannte Blockchain, die – recht sperrig – meist als dezentrales Kassenbuchsystem beschrieben wird. Dahinter steckt eine Technologie, die sichere Vertragsabschlüsse und Transaktionen ganz ohne Mittelspersonen erlaubt und die künftig etwa zahlreiche Behördengänge überflüssig machen könnte – auch wenn sich derzeit noch kaum jemand etwas darunter vorstellen kann.

Doch auch das Internet wurde für die Masse erst durch konkrete und nützliche Anwendungen greifbar: World Wide Web und E-Mail. Davor hätte kaum jemand an sein radikales Veränderungspotenzial geglaubt. So ähnlich könnte es nun auch mit der Blockchain sein. Selbst wenn der Bitcoin noch nicht die richtige Anwendung ist.

Martina Mara ist Medienpsychologin und forscht am Ars Electronica Futurelab zur Mensch-Roboter-Beziehung. Twitter: @MartinaMara

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5  Kommentare
5  Kommentare
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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 28.01.2018 11:58

habs noch nicht so ganz gecheckt, doch fürn Otto Normalverbraucher scheints nichts zu sein die wundersame Geldvermehrung zwinkern

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hyperinflation (2.534 Kommentare)
am 27.01.2018 21:31

Lieb geschrieben von der werten Psychologin vulgo WasserträgerIn! Allerdings ist das Geschreibe nur Wasser auf die Mühlen der Betreiber zur neuen Weltordnung. Orwell war weiland ein Lercherlschas!

Spätestens wenn in Bälde von großen Technologiekonzernen wie Alphabet, IBM oder Microsoft der erste Quantencomputer rauskommt, ist die ganze Blockchaintechnik reif für den Schrottkübel. Denn der wird sicherlich in der Lage sein, sämtliche Sicherheitsalgorithmen, der heute "ach so sicheren" Technologie zu knacken. NONA!

Somit gilt wie immer in Kakanien: Kein Fußbreit der totalen Versklavung!

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benzinverweigerer (14.603 Kommentare)
am 28.01.2018 19:22

Und... was ist da jetzt anders gegenüber jeder anderen Software die unser herkömmliches FIAT-Geld verwaltet?

https://de.wikipedia.org/wiki/Fiatgeld

Ich halte die ganzen Coins für Helikoptergeld um das Werkl "Kapitalismus" am Laufen zu halten

https://de.wikipedia.org/wiki/Helikoptergeld

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Klettermaxe (10.696 Kommentare)
am 27.01.2018 19:03

Blockchain bedeutet, ohne auf die Technologie näher einzugehen, letztendlich die digitale Abkehr vom Mehraugenprinzip.

Die Chancen werden überschätzt oder übertrieben, die Gefahren wie so üblich komplett unterschätzt bis ausgeblendet. Dann regieren die Hacker, oder wie immer man jene nennt, die ihre digitale Überlegenheit ausnutzen, die Welt.

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benzinverweigerer (14.603 Kommentare)
am 28.01.2018 19:18

... habe ich was falsch verstanden?
Digitale Abkehr vom Mehraugenprinzip?

Es ist doch das Gegenteil der Fall.
Dezentral müssen 3 Miner JEDE Transaktion als richtig bestätigen.
Dafür ja auch das "Fee", die Transaktionsgebühr.

Es ist keine Rückbuchung oder sonstwas möglich.
Was liegt das pickt.
Und zwar dezentral.

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