Polen kann sich mit Eishockey anfreunden

Von Alexander Zambarloukos   23.April 2016

Wenn sich Menschenmassen durch die Drehtür des großen Einkaufszentrums "Galeria Katowicka" im Zentrum der 303.000-Einwohner-Stadt Katowice quetschen, kommen sie an der Eishockey-B-WM praktisch nicht vorbei. Hinter Glas baut sich eine mächtige Puppe auf, die ein polnisches Trikot trägt.

Die Titelkämpfe der zweiten Kategorie haben durchaus ihre Bedeutung, auch wenn sie an manchen spurlos vorüberzugehen schienen. "Echt, Eishockey? Da muss ich mir doch glatt ein Match anschauen", staunte Alex aus Deutschland, der auf Kurzbesuch bei seiner Freundin war. Auch er ist überrascht vom relativ hohen Lebensstandard in Schlesien. Von wegen heruntergekommene Häuser, so weit das Auge reicht.

Die Stadt ist ziemlich sauber und modern, das Preisniveau ganz angenehm. Eigentlich ein perfektes Pflaster für Eishockey-Schlachtenbummler. Zumal auch die Spielstätte, die 9500 Fans fassende Spodek-Arena, viele Stückeln spielt. Die "Polska, Polska"-Rufe der Einheimischen gehen ziemlich rein, die Kulisse mit 8500 Besuchern ist sensationell, detto der Enthusiasmus der TV-Kommentatoren.

Die können sich ganz schön reinsteigern. Das liegt in der Natur der Sache. In Hallensportarten sind die Polen eine ziemlich große Nummer - schau nach beim Handball oder beim Volleyball. Da haben Medaillen keinen Seltenheitswert. Im Eishockey fehlt doch noch einiges zur absoluten Spitze. Aber das Land beweist zumindest, dass es als Veranstalter glänzen kann. Und das hat auch etwas.