"Eishockey zum Abgewöhnen"

Von Markus Prinz   04.Oktober 2015

"Wien war im zweiten und dritten Drittel besser. Und bei uns spielen manche derzeit unter ihren Möglichkeiten", ließ Coach Rob Daum eine taktische Analyse der Niederlage am Freitag aus. Die Capitals seien eben kein schlechter Gegner.

Schlussendlich rettete man einen Punkt mit dem Unentschieden nach 60 Minuten. Mehr war nicht drin - obwohl im ersten Drittel noch alles auf einen Erfolg für die Black Wings hindeutete. (Wieder einmal) viele Chancen erarbeitet, einen Ausgleich unmittelbar vor der Pausensirene aufgeholt. Das sollte doch beflügeln. Doch im Mittelabschnitt folgte wohl die dürftigste Vorstellung der Black Wings in dieser Saison.

Standard-Kombinationen misslangen, die trotzdem vorhandenen Chancen wurden teilweise kläglich vergeben. Die sonst groß aufspielenden ersten beiden Sturmreihen präsentierten sich plan- und zahnlos. Einziger Linz-Crack in Normalform war am Freitag Mike Ouzas, der von 50 (!) Schüssen immerhin 47 abwehren konnte. Das bedeutet trotz drei Gegentoren eine Fangquote von 94 Prozent. Unglaublich. "Eishockey zum Abgewöhnen", beschrieb es ein Fan in der zweiten Drittelpause. Treffend.

Der frühe Rückstand im Schlussdrittel schien so etwas wie der Dolchstoß für die Linzer zu sein. Keine Reaktion, bis in die Schlussphase. Dann war es die erste Sturmreihe rund um McLean und Kozek, die die Oberösterreicher mit dem Ausgleich ins Spiel zurück brachte. 2:2 nach 60 Minuten. Mehr war dann nicht mehr zu holen - verdientermaßen. Denn den Capitals gelang früh in der Overtime der Siegtreffer.

Eine Trendwende muss her. Sonst droht den Stahlstädtern in Szekesfehervar die nächste Niederlage. Und die könnte die Linzer in das Tabellen-Mittelfeld befördern.