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Sturmtief "Sabine" traf Oberösterreich mit bis zu 125 km/h – Wieder Sturmwarnung für Dienstag

Von Philipp Hirsch   10.Februar 2020

Stromausfälle, Straßensperren, Behinderungen im Bus- und Bahnverkehr, hunderte Feuerwehreinsätze: Mit orkanartigen Böen sind die Ausläufer von Sturmtief "Sabine" am Montag über Oberösterreich gezogen.

Der Spitzenwert in Oberösterreich wurde zwischen 12 und 13 Uhr mit 149 km/h am Feuerkogel registriert. Im Flachland war Rohrbach Windspitzenreiter: 125 km/h wurden um kurz nach 9 Uhr gemessen. Am Nachmittag hat sich die Lage entspannt. Es wird allerdings nur eine kurze Verschnaufpause sein: Für Dienstag sind wieder Sturmspitzen von bis zu 100 km/h vorhergesagt. 

ÖBB verlängert Bahnsperren

Wegen der Sturmschäden kommt es zu Ausfällen im Bus- und Bahnverkehr. Aktuell ist die Mühlkreisbahn zwischen Rottenegg und Aigen/Schlägl gesperrt. Die Sperre dauert voraussichtlich bis Dienstag, 14 Uhr. Grund sind zu erwartende weitere Sturmböen in der Nacht von Montag auf Dienstag sowie die Beseitigung bestehender Sturmschäden. Ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet.

Auch die Stecke zwischen Freistadt und Summerau bleibt wegen eines Oberleitungsschadens gesperrt. Diese Sperre wurde bis Freitag verlängert. Ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet.

Weitere Streckenunterbrechungen: Zwischen Linz Hauptbahnhof und Linz Wegscheid ist die Strecke nach einem Sturmschaden wieder eingleisig befahrbar. Die Sperre des zweiten Gleises dauert bis voraussichtlich Montag 19 Uhr. Ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet.

Wegen Sturmschäden ist zur Zeit auch die Strecke zwischen St. Georgen/Gusen und Lungitz gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr ist eingerichtet. Alle übrigen Strecken in Oberösterreich sind in Betrieb. Aufgrund der Witterungsbedingungen kann es allerdings zu Verspätungen kommen. 

Sturmtief "Sabine" sorgt für Chaos

147,6 km/h Windgeschwindigkeit: Das war an diesem Montag der Spitzenwert in Österreich, gemessen am Tiroler Brunnkogel. Das Sturmtief Sabine hat seine Spuren hinterlassen, auch in Oberösterreich. Mehr als 2.000 Feuerwehrleute waren hier im Einsatz, um Schäden zu beseitigen.

3.900 Feuerwehrleute im Einsatz

Die Feuerwehren standen ab 8:30 Uhr im Dauereinsatz. Insgesamt gab es mehr als 965 Einsätze, vor allem im Inn- und Mühlviertel. In Summe waren 3.900 Helfer beteiligt.

Allein am Vormittag waren 123 Feuerwehren mit rund 1.800 Einsatzkräften zeitgleich aktiv, um die Sturmschäden zu beseitigen. Großteils hatten die Einsatzkräfte umgestürzte Bäume von Straßen zu entfernen, teils waren auch Bäume in Stromleitungen gestürzt.

Die grünen Punkte markieren die Sturmeinsätze der Feuerwehren in Oberösterreich. An die 400 waren es bis zum späten Nachmittag.

In einigen Fällen mussten verwehte Gegenstände - etwa ein schlecht gesichertes Trampolin - wieder "eingefangen" werden. In Piberschlag (Bezirk Rohrbach) steckte ein Rettungsfahrzeug zwischen umgestürzten Bäumen fest und konnte nicht mehr weiter.

Video: Kommandant Martin Wakolbinger von der FF Rohrbach berichtet über den Sturmeinsatz

In Münzkirchen (Bezirk Schärding) kam ein Reisebus von der Straße ab, nachdem er von einer heftigen Windböe erfasst worden war. 

Bäume, die wie Streichhölzer brechen: Ein Video aus Sarleinsbach im Bezirk Rohrbach zeigt die ganze Kraft des Sturms

In Rainbach im Bezirk Schärding musste die Feuerwehr sechs Menschen aus einem Waldstück freischneiden. Sie waren mit ihren Fahrzeugen zwischen den umgestürzten Bäumen eingeschlossen. Ebenfalls im Bereich Rainbach rückte die Feuerwehr zu einer besonderen Notstromversorgung aus: Eine Frau, die über strombetriebene medizinische Geräte versorgt wird, war auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen, da der Strom in dieser Gegend ausgefallen ist. 

Im Bezirk Urfahr-Umgebung waren die Einsatzkräfte vor allem im Gemeindegebiet von Vorderweißenbach gefordert. Die B38 musste kurzzeitig gesperrt werden, sowie weitere Landes- und Gemeindestraßen im Bezirk. 

Auch im Stadtgebiet von Linz gab es mehrere Feuerwehreinsätze. Bäume, die auf Stromleitungen und auf Dächer gestürzt waren, mussten beseitigt werde. Das Gros der Einsätze entfiel auf die Zeit nach 14 Uhr, die Aufräumarbeiten dauern voraussichtlich bis zum Abend an.

30.000 Haushalte ohne Strom

30.000 Haushalte waren Montagvormittag in den Bezirken Schärding und Rohrbach stundenlang ohne Strom, berichtete die Netz OÖ. Die Störungen betrafen ausschließlich das Mittel- und Niederspannungsnetz, nicht aber das 110-kV-Hochspannungsnetz. Zu Mittag waren nach wie vor 15.000 Anschlüsse stromlos. Wie lange die Reparaturen dauern werden, konnte vorerst nicht abgeschätzt werden.

Wetterwarnung auch für Dienstag

Turbulent geht es weiter: Während sich die Lage am Nachmittag in Oberösterreich langsam entspannte, hat die ZAMG für Dienstag schon die nächste Sturmwarnung ausgegeben. "Der Montagnachmittag verläuft ruhiger, auch die erste Nachthälfte noch. Dann nimmt der Wind wieder Fahrt auf", sagt ZAMG-Meteorologe Bernhard Niedermoser im OÖN-Gespräch.

Am Dienstag können die Sturmspitzen wieder bis zu 100 km/h erreichen. "Es ist davon auszugehen, dass der Sturm nicht mehr ganz so stark sein wird wie am Montag, dafür aber mehr Gebiete Oberösterreichs treffen wird", sagt Niedermoser. 

 

Der Liveticker mit allen Informationen aus den Regionen zum Nachlesen: 

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