Wie ORF eins aus der amerikanischen Zone geführt werden soll
Der lange Weg von "Simpsons" und "How I Met Your Mother" zur rot-weiß-roten Marke.
Der tägliche Vorabend: Die Menschen kommen nach Hause, kochen sich vielleicht etwas und sehen – sofern ihnen nichts Besseres einfällt, fern. Für die TV-Sender dieser Welt ist die Zeit zwischen 17.30 und 19.30 Uhr deshalb so wichtig, weil sie als "Bleibeimpuls" für den Hauptabend gilt. Die beiden neuen Channel-Manager von ORF eins haben genau in diesem Zeitfenster mit neuen Formaten angesetzt. Alexander Hofer (ORF 2) ist Anfang Jänner mit "Studio 2" vorgeprescht.
Nach anfänglich exorbitant guten Quoten jenseits der 400.000 hat sich "Studio 2" bei rund 250.000 Sehern eingependelt. Dass man mit dieser Quote einen Marktanteil von rund 25 Prozent erreichen kann, zeigt, wie umkämpft diese Zeitzone ist.
50.000 sehen "Simpsons"
Noch dramatischer ist die Situation bei ORF eins. Aus Kostengründen hat man diesen Kanal in den vergangenen Jahren quasi zum US-amerikanischen Spartensender verkommen lassen.
Serien wie "The Simpsons", "The Big Bang Theory" oder "How I Met Your Mother" haben zwar eine eingefleischte Fangemeinde, selten aber mehr als 50.000 Seher. Am Montag läutete die als penible Analytikerin bekannte Channel-Managerin Lisa Totzauer eine eigenproduzierte Gegenoffensive ein. Mit zwei neuen Sendungen – einer zehnminütigen "ZiB 18" folgt das "Magazin 1", wochenweise alternierend moderiert von Lisa Gadenstätter und Stefan Lenglinger.
"Magazin 1" kommt inhaltlich viel jünger daher als "Studio 2". Die Themen der ersten Sendung waren teilweise überraschend. Es ging um neue Tauglichkeitskriterien beim Bundesheer, Gewalt gegen Frauen, die hohe Autodichte im Land und die hundeverliebten Österreicher.
Angereichert wurden die Beiträge mit flotten Grafiken. Bei den Außenbeiträgen wurde die angestrebte verstärkte Augenhöhe zu den Interviewpartnern spürbar. Lisa Gadenstätter moderierte sympathisch, kompetent und verständlicherweise noch etwas nervös. Die Quoten waren – noch – mau. 85.000 sahen "Magazin 1", der Marktanteil lag bei mageren sechs Prozent.
17 Stunden US-Serien
Die neuen Formate dauern inklusive Wetter 44 Minuten, dann geht es weiter mit Simpsons & Co.
Nach dieser ersten Programmänderung lautet das Verhältnis von US-Serien zu Eigenproduktionen in Stunden 17 zu 3,5 pro Tag. Für Lisa Totzauer sind diese Zahlen "der Beweis, dass es richtig ist, in den Vorabend einzugreifen. Wir haben viel zu lange zugewartet, und bei den wenigen Versuchen, etwas zu ändern, war der Atem nicht lange genug." Totzauer will im nächsten Schritt den Samstag-Vorabend zur Probebühne für weitere Wochentagsformate nach dem "Magazin 1" (von 18.45 bis 20 Uhr) machen, denn: "Die Zeit drängt."
Innovationen müssen angesichts des Sparzwangs beim ORF aus dem bestehenden Budget bestritten werden. Lisa Totzauer schichtet hier Produktionskosten vom Spät- in den Vorabend um: "Das ist auch die werbewirtschaftlich viel wichtigere Zeit."
Ein ORF-eins-Tag am Beispiel vom 8. bis 9. April
16:51 Stunden, das sind 70 Prozent der gesamten Sendezeit von ORF eins, entfielen an diesem Sendetag auf US-produzierte Filme und Serien. Knapp dreieinhalb Stunden (14 Prozent) waren Eigenformate (ZiB, M1-Magazin, Wetter, Vorstadtweiber).
52 Formate umfasste der Sendetag vom 8. auf 9. April (6 bis 6 Uhr). 34 Sendungen wurden aus den USA zugekauft, 13 Sendungen waren eigenproduziert.
ORF III zeigt, wie es gehen kann.
ORF I ist inhaltlich anders orientiert, nur sollten an Nachmittagen und Abenden auch wieder gute, alte Filme gezeigt werden, anstatt dieser ewigen US-Serienwiederholungen.
Das habe ich mir schon immer gedacht,
daß der Schmarrn und Schund,
den der orf unter dem Titel "Kulturauftrag" sendet,
nicht in einem Kulturland produziert worden sein kann.
Die Frage ist:
Was brachte jetzt auf einmal
dem orf diese Erleuchtung ?
der orf wirde eher das was er ohnedies ist.. der rotfunk ..brauch kein mensch ..es gibt ntv , n24 , phönix etc und für die ami serien genung sender
Abmelden und Tschüss ! Kann jedem nur empfehlen.
Bei 17 Stunden Ami-Fernsehen wäre es besser diesen Kanal der Volksverblödung zu schließen. Dafür braucht es wirklich keine Zwangsgebühren.
sehr gut!
Wenn dem ORF keine anderen Eigenproduktionen als lahme Magazine und schlechte Nachrichten einfallen, behalten die Kritiker recht. Bildungsfernsehen sieht auf jeden Fall anders aus.
Dokus, Hintergrundberichte und zeitnahe Sachthemen machen Infotainment aus. Eventuell könnte auch ein gutgemachtes Quiz, das die Assingers dieser Welt vergessen macht, helfen.
"Wer weiss den sowas" oder "Genial daneben" könnten da Vorbilder sein.
Was helfen Dokus und Hingergrundberichte, wenn sie dann nicht gesendet werden dürfen....
https://derstandard.at/2000100902210/Burschenschafter-Doku-im-ORF-bleibt-im-Wartemodus
Das ORF-Äquivalent zu "Genial daneben" gibt es bereits seit vielen Jahren und heißt "Was gibt es neues?"
Nichts desto trotz soll sich der ORF gefälligst selbst finanzieren oder zusperren oder was weiß ich. Zwangsgebühren sind jedenfalls abzulehnen.
Noch dazu wenn dann das Online-Angebot (TVThek) dermaßen schwach aufgestellt ist. Nach gerade einmal einer Woche wird sämtlicher Inhalt gelöscht. Das ist einfach lächerlich.
Der ORF füttert die noch verbleibenden Zuschauer lieber mit Amischmarrn.
Es gibt ja SAT-Fernsehen und IP TV, damit bin ich vom ORF unabhängig.
Egal ob der ORF zum 100%igen steuerfinazierten Staatsfunk wird oder nicht, es wird sich nichts ändern. Vollkommen privatisieren und jegliche Abgaben für die Besundelungsmachinen streichen.
Der ORF sollte sein Fernsehlogo noch länger und grösser machen.
Am besten über den gesamten Bildschirm
Genial!