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Tschaikowsky mit Ecken und Kanten

Von Michael Wruss, 21. Februar 2019, 00:04 Uhr
Tschaikowsky mit Ecken und Kanten
Oksana Lyniv ist seit 2017 Chefdirigentin der Grazer Oper. Bild: Osen-Hassel

AK-Classics im Brucknerhaus: Oksana Lyniv dirigierte das Linzer Bruckner Orchester.

Im Mittelpunkt des AK-Classics-Konzerts am Dienstag im Brucknerhaus stand Tschaikowskys VI. Symphonie, um die herum die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv, die bis 2020 Chefdirigentin am Grazer Opernhaus sein wird, mit dem Bruckner Orchester ein Programm à la "Pathétique" gestaltete. Darauf Leo Janáceks "Taras Bulba" und quasi als musikalische Kostprobe aus ihrer Heimat das "Ukrainische Capriccio" für Violine und Orchester von Vitaliy Hubarenko, bei dem Konzertmeister Lui Chan seine solistischen Vorzüge bestens unter Beweis stellen konnte.

Ein abwechslungsreiches Werk, das im tonalen Umfeld bleibend geschickt mit Folklore und virtuosen Geigenkaskaden spielt. Auch wenn es Oksana Lyniv nicht ganz gelungen ist, bei "Taras Bulba" einen veritablen Janácek-Klang aus dem Bruckner Orchester zu holen, ist ihre emotional intensive Interpretation sehr überzeugend gewesen und dementsprechend gut beim Publikum angekommen.

Lyniv hat ein bisweilen kantiges und sehr exakt wirkendes Schlagbild, das aber große Bögen nur schwer entstehen lässt. Das hatte bei Janácek mehr Auswirkung auf den Klang als nach der Pause bei Tschaikowskys "Pathétique", die großteils imposant gelang.

Die filigranen Klänge, die sie im ersten Teil zelebrierte, fehlten allerdings, und so bekam das "Allegro con grazia" nur wenig von der geforderten "Grazie" ab und ließ die trotz des 5/4-Takts frei fließenden Bögen kaum ausschwingen, sondern verwies schon deutlich auf den marschmäßig zackig-heroischen dritten Satz, der dann auch am nachhaltigsten im Ohr blieb.

Fein der Schluss des Adagio-Finales, wo sie tatsächlich ein klangvolles Pianissimo einforderte, davor aber – auch des üblicherweise nach dem dritten Satz drohenden Applauses entgehen wollend – ohne Zäsur viel zu hektisch und dynamisch überzeichnet ins Finale leitete, das dann auch mit vielen Fragezeichen offen im Raum stehen blieb. So war das Publikum von Tschaikowskys letztem Werk nicht ganz so begeistert wie zuvor von Janáceks "Taras Bulba".

Fazit: Ein überzeugender Abend, der durch das sensible Eingehen auf das Orchester und weniger dirigentischen Stress noch beeindruckender hätte sein können.

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