Tradition mit dem Heute erlebbar machen
Zu einem spannenden Abend der "Musik der Völker"-Reihe lud Klaus Huber am Mittwoch ins Brucknerhaus.
Im ersten Teil präsentierte das Salzburger Ensemble KultUrig – Heidelore Wallisch-Schauer (Hackbrett) und Alexander Maurer (Steirische Harmonika) – einen faszinierenden Einblick in die lebendige Volksmusikszene, die das Althergebrachte mit vielfältigen Einflüssen aktueller Musik verbindet.
Nicht minder beeindruckend und doch auf ganz andere Klangwelten zurückgreifend präsentierte sich das in Príbram beheimatete Ensemble Chairé unter der Leitung seines Gründers Josef Krcek. Seine Liebe gilt der Erforschung des tschechischen Liedguts bis zurück ins Mittelalter und dem Versuch, diese Melodien mit historischen Instrumenten und einer doch heutigen Perspektive zu arrangieren und aufzuführen. So findet man neben Fidel, Blockflöten, Krummhörnern, Gemshörnern, Dudelsäcken und Leiern auch exotischere Instrumente wie die Chrotta, eine frühe aus dem keltischen Raum stammende Streichleier, das Trumscheit, ein einseitiges Streichinstrument, das Trompetenklänge imitiert, oder ein ungarisches Tárogató, einer Art Holzsaxophon aus dem 19. Jahrhundert.
Mit diesem Instrumentarium, das für jedes Lied neu kombiniert wird, erzielt das Ensemble Chairé faszinierende Klänge, die die meist einfachen Liedmelodien ideal in Szene setzen. (wruss)
Fazit: Zwei unterschiedliche und auf ihre Art höchst spannende Zugänge zum Thema Musik der Völker, die das Publikum begeisterten.